Wie 2019: Hockey-Damen verlieren EM-Finale gegen die Niederlande

13.6.2021, 15:13 Uhr

Die deutschen Hockey-Damen haben wie schon 2019 das EM-Finale gegen die Niederlande verloren. Der Olympia-Dritte unterlag am Sonntag dem Weltmeister in Amsterdam vor 3500 Zuschauern mit 0:2 (0:1). Marloes Keetels (18. Minute) und Frédérique Matla (56.) erzielten die Treffer. Deutschland hatte zuvor mehrere gute Ausgleichschancen vergeben, darunter auch acht Strafecken. Beste deutsche Spielerin war dennoch Torfrau Julia Sonntag. Die Keeperin hatte bereits nach 16 Sekunden einen Rückhandschlag von Matla pariert, ehe sie drei Schüsse in Serie (14.) bei der zweiten Strafecke des Weltmeisters abwehrte.

Doch bei der folgenden Variante auf Keetels (18.) war auch Sonntag geschlagen. Noch im zweiten Viertel erspielte sich Deutschland fünf Strafecken, aber Sonja Zimmermann (21.) und Nike Lorenz (23.) scheiterten. Zu Beginn des dritten Abschnitts entschärfte Sonntag (32.) erneut einen Eckenschuss von Matla. Deutschland wurde nun mutiger, erspielte sich fünf Kreiseintritte, kam aber nur selten zum Abschluss. Die beste Möglichkeit hatte Lisa Altenburg (45.) in Überzahl, als sie frei vor dem Tor ein Zuspiel von Charlotte Stapenhorst nicht verwerten konnte. Auch im Schlussviertel hatte der deutsche Olympia-Kader noch gute Ausgleichschancen, aber Zimmermann und Altenburg konnten aus drei weiteren Strafecken (47.) kein Kapital schlagen. Dies rächte sich, als Matla (56.) nach einem Ballverlust von Selin Oruz einen Konter zum 2:0 abschloss. Bereits am Samstag hatten die deutschen Herren ihr Endspiel mit 1:4 im Penaltyschießen gegen die Niederlande verloren und damit den ersten EM-Titel seit 2013 verpasst.


Wenn der Sport verliert: Hockey als mahnendes Beispiel


Dabei führte der Olympia-Dritte bis wenige Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit 2:1, kassierte dann aber den Ausgleich mit der Schlussstrafecke. "Die Enttäuschung ist riesig, weil wir gemerkt haben, das Team ist bereits so weit, um Turniere zu gewinnen", sagte Bundestrainer Kais al Saadi. "Die letzten neun Sekunden hätten wir aber wirklich nicht gebraucht." Christopher Rühr (21.) hatte den zunächst überlegenen deutschen Olympia-Kader per Siebenmeter in Führung gebracht, ehe ein von Lukas Windfeder (34.) abgefälschter Ball zum 1:1 führte. Dennoch gelang Constantin Staib (56.) das 2:1, die Niederlande erzwangen aber mit der Schlussstrafecke den Shootout. Dort traf nur Hoofdklasse-Legionär Florian Fuchs. "Auch solche Ausgänge gehören zum Sport dazu. Wir haben heute unser bestes Turnierspiel gemacht", resümierte Kapitän Tobias Hauke. Für beide deutschen Teams war es die erste Niederlage im jeweils fünften EM-Spiel.

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