Wieder 5:4! So schlug Höchstadt Riessersee erneut

26.3.2021, 22:25 Uhr
Die Alligators können zum zweiten Mal jubeln.

© Thomas Hahn, ©Thomas Hahn Die Alligators können zum zweiten Mal jubeln.

Der Höchstadter Trainer Mikhail Nemirovsky war vor dem zweiten Playoff-Spiel gegen den SC Riessersee nicht unbedingt zu beneiden: Nach dem Ausfall von Angreifer Jari Neugebauer, der sich in der ersten Partie verletzt hatte, musste er nicht weniger als seine erste Paradereihe umstellen - eine der stärksten Angriffsreihen der Oberliga. Er entschied sich dafür, den Augsburger Förderlizenzspieler Maxim Kryvorutskyy in die Mitte zu schieben, mit Anton Seewald auf dem linken und Milan Kostourek auf dem rechten Flügel.

Der HEC musste zudem mit nur drei Reihen antreten. Die Langzeitverletzten Markus Babinsky und Vitalij Aab fehlen nach wie vor. Auch Alexander Diel war wegen eines privaten Termins nicht bei der Auswärtsfahrt dabei. Und von den Förderlizenzspielern, die den Alligators in dieser Saison oft aushalfen, dürfen in den Playoffs nur die eingesetzt werden, die schon in der Hauptrunde mehr als neun Partien bestritten haben.

Kostourek zieht ab und trifft

Das erste Playoff-Spiel war nicht zuletzt deshalb an Höchstadt gegangen, weil die Alligators ihr Überzahlspiel besser genutzt hatten. Und so machten sie weiter: Im ersten Powerplay nach vier Minuten zog der auf der rechten Seite völlig frei stehenden Milan Kostourek direkt ab und traf in den kurzen Winkel des Garmischer Tores (4:20).


HEC-Trainer Mikhail Nemirovsky im Portrait


Doch die Höchstadter schwächten sich selbst, standen kurz darauf zu sechst auf dem Eis. Artjom Alexandrov saß die fällige Zwei-Minuten-Strafe ab. In Unterzahl hielt Goalie Benjamin Dirksen einmal fantastisch gegen Eetu-Ville Arkiomaa, doch das reichte nicht. Mit der nächsten Aktion erzielte Robin Soudek mit einem platzierten Schuss den Ausgleich (7:20).

Riessersee dreht auf

Das nächste Powerplay ging an die Alligators, die das jedoch nicht nutzen konnten. Stattdessen drehte Riessersee bald darauf die Partie: Kronawitter behielt den Puck unter Kontrolle, obwohl ihm HEC-Verteidiger Max Cejka kontinuierlich an den Fersen klebte und schaffte es noch, seinen Alleingang erfolgreich abzuschließen (10:30).

Es blieb ein ausgeglichenes Spiel, mit guten Chancen auf beiden Seiten - die beste für den HEC hatte Kryvorutskyy, dessen Direktabnahme SCR-Goalie Michael Böhm gerade noch klären konnte. Weil Anton Seewald Arkiomaa in die Bande checkte, beendeten die Alligators das Drittel zu viert.

Ein Drittel der Strafen

Das Powerplay nutzte Riessersee nicht - doch als Jiri Mikesz nach knapp fünf Minuten im zweiten Durchgang den Stock eines Gegenspielers festhielt, war Garmisch-Partenkirchen wieder einer mehr auf dem Eis. Das Powerplay hielt nur 29 Sekunden, dann musste Arkiomaa wegen Stockschlags ebenfalls auf die Strafbank. Doch im Vier-gegen-Vier traf erneut Kronawitter: den ersten Versuch hielt Dirksen, beim zweiten war der Partenkirchner schneller (26:54).


Höchstadter EC: Eine Saison wie ein Traum


Es blieb ein Drittel der Strafen: In Überzahl gelang dem HEC der Anschlusstreffer, Kapitän Martin Vojcak traf per Direktabnahme, nachdem Kostourek ihm aufgelegt hatte (28:15). Riessersee, angesichts einer angezeigten Strafe für Höchstadt zu sechst auf dem Eis, stellte aber den alten Abstand wieder her: Alexander Eckl nutzte einen abgeprallten Schuss seines Bruders Bastian Eckl (27:41).

Es war noch nicht vorbei

Das Ende dieses Durchgangs, der eher müde begonnen hatte? Noch nicht. Niklas Jentsch zog nach einem Alleingang ab, SCR-Goalie Boehm schien den Puck zu parieren - doch von seinem Arm prallte der ab und flog über ihn hinter die Torlinie - 3:4 aus Höchstadter Sicht (32:59). Es blieb beim munteren Stelldichein auf der Strafbank: Zwei Minuten später war Höchstadt mal wieder in Überzahl - und Verteidiger Martin Kokes traf im Nachsetzen zum 4:4 (34:49).


So lief das erste Playoff-Spiel des Höchstadter EC gegen Riessersee


Im letzten Durchgang beruhigte sich das Spiel etwas, beide Teams spielten nun konzentriert und vermieden unnötige Strafen. Denn je mehr Zeit von der Uhr ablief, desto gravierender würde sich ein Gegentor auswirken. Riessersee erwischte es dann doch, Silvan Heiß musste acht Minuten vor dem Ende wegen Beinstellens raus. Doch das Powerplay der Alligators fiel dieses Mal zu fahrig aus, durch Robin Soudek fingen sie sich fast ein Unterzahl-Tor ein, doch der Puck klatschte mit lautem Klirren an die Latte, Erst als der SCR wieder komplett war, verfehlte Kostourek das Tor der Gastgeber zweimal sehr knapp.


Daniel Tratz bleibt Team-Manager des HEC


Kurz vor Schluss bekamen die Alligators dann noch einmal eine Powerplay-Gelegenheit - die achte in diesem Spiel - und nutzte sie. Jakob Fardoe bediente Seewald, der unnachahmlich abzog, Guft-Sokolov fälschte wohl noch ab - und der 5:4-Siegtreffer war erzielt. Denn die wütenden Angriffe des SC Riessersee hatten keinen Erfolg mehr.

SC Riessersee - Höchstadter EC 4:5 (2:1, 2:3, 0:1).

HEC: Tor: Dirksen (Rieger). Verteidigung: Vojcak/Kokes, Ribarik/Fardoe, Dolezal/Cejka. Angriff: Kostourek/Kryvorutskyy/Seewald, Litesov/Guft-Sokolov/Jentsch, Grau/Mikesz/Alexandrov.

Tore: 0:1 Kostourek (4:20), 1:1 Soudek/Vorlagen Vollmer/Mayr (7:20), 2:1 Kronawitter/Endreß/Radu (10:30), 3:1 Kronawitter/Wachter/Heiß (26:54), 3:2 Vojcak/Kostourek/Seewald (28:15), 4:2 A. Eckl/B. Eckl/Möller (32:11), 4:3 Jentsch/Guft-Sokolov (32:59), 4:4 Kokes/Fardoe/Seewald (34:49), 4:5 Guft-Sokolov/Seewald/Fardoe (58:00).

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