Wieder Copa-Finale! Club-Held Pinola ist dabei

23.10.2019, 10:03 Uhr
Wieder Copa-Finale! Club-Held Pinola ist dabei

© AFP / Juan Mabromata

Im Luftkampf flogen die Ellbogen. Sogar im River-Strafraum, was potenziell strafbewährt ist. Was mit einem Elfmeter und Rot belegt werden kann, sogar bei Auseinandersetzungen argentinischer Teams. In den Duellen also, in denen angesichts der dort üblichen, arg intensiven, mitunter überharten Zweikampfführung vielleicht weniger strafbewährt ist als im Rest der Fußballwelt. Der Mann, der die Ellbogen gegen die Boca Juniors fliegen ließ, war Javier Pinola, der dem FCN 2007 den größten Erfolg seiner jüngeren Vereinsgeschichte bescherte. Der Herzensnürnberger bekam nach einem entsprechend kompromisslosen Einsatz keinen Elfmeter gegen sich gepfiffen. Und rückte, wie schon im Vorjahr, als man dort Boca das Nachsehen gab (2:2, 3:1 n.V.) - ins Finale der Copa Libertadores auf, dem südamerikanischen Äquivalent zur Champions League. 

+++ Früher Club, jetzt Copa-Sieg: Pinola genießt sein Glück still +++

Trotz einer Rückspiel-Niederlage im Stadtderby gegen den Erzrivalen  ist Titelverteidiger River Plate also erneut ins Finale der Copa Libertadores eingezogen. Das Team von Javier Pinola unterlag in Buenos Aires in der Stadion-Kultstätte Bombonera mit 0:1, steht dank des 2:0-Erfolgs im Hinspiel vor drei Wochen aber dennoch im Endspiel.

"Wir sind schon im Finale" 

Nach den Ausschreitungen rund um das Final-Rückspiel zwischen beiden Klubs im vergangenen Jahr gab es in diesem Jahr keine größeren Zwischenfälle. Im Finale am 23. November in Santiago de Chile kann sich River Plate zum fünften Mal den wichtigsten Club-Titel Südamerikas sichern. Gegner ist dann entweder Gremio Porto Alegre oder Flamengo Rio de Janeiro aus Brasilien. Im Hinspiel hatten sich die beiden Klubs 1:1 getrennt. Welchen Gegner sich Pino für den Titelentscheid wünscht? "Flamengo spielt sehr gut. Gremio ist historisch gesehen das bessere Libertadores-Team. Lass sie kämpfen, wir sind schon im Finale", gab der Franko-Argentinier nach dem Spiel betont cool zu Protokoll. 

Trotz der derzeitigen Unruhen in Chile will der südamerikanische Verband Conmebol übrigens am Endspielort festhalten. Vergangenes Jahr war das Final-Rückspiel zwischen den Boca Juniors und River Plate nach Madrid verlegt worden, nachdem River-Fans vor dem geplanten Heimspiel den Bus mit dem Boca-Team mit Steinen bewarfen und dabei einige Spieler leicht verletzten. In diesem Jahr blieb eine Verzögerung des Anpfiffs um 15 Minuten, weil Fans Papier auf das Spielfeld geworfen hatten, der einzige Zwischenfall.

Hurtado, Palikuca und keine Ellbogen 

Der Venezolaner Jan Hurtado erzielte nach einem Freistoß in der 80. Minute das einzige Tor der Partie. Nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel war der Treffer für die Boca Juniors jedoch zu wenig. Und Javier Pinola, der glückliche Wieder-Finalist, der Nürnberger Pokalheld, der Freund der Noris? Der wird, wie Robert Palikuca jüngst auf der Mitgliedversammlung bekanntgab, im Winter in seine Lieblingsstadt kommen, um sich womöglich als neuerlicher Copa-Sieger mit Nürnbergs Sportvorstand darüber zu unterhalten, wie er dem FCN in der Zukunft weiterhelfen kann. Und das wohl sogar, ohne die Ellbogen fliegen zu lassen. 

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