Wieder eine Option beim FCN: Misidjans rasante Reha

3.12.2020, 05:55 Uhr
Comeback in Paderborn? Virgil Misidjan wäre soweit.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Comeback in Paderborn? Virgil Misidjan wäre soweit.

Schon Anfang Oktober war es ein Kommen und Gehen. Pascal Köpke hatte sich gerade von seiner Bänderverletzung am Sprunggelenk erholt, als es Virgil Misidjan im Testspiel gegen Regensburg genau da erwischte. Ein Schlag drauf, einmal umgeknickt – und schon verabschiedete sich der Niederländer wieder ins Rehazentrum.

Die Diagnose ließ auch den Trainer zusammenzucken: Riss der Syndesmose, also jenes Bandes, das Schien- und Wadenbein verbindet. Riss des Außenbandes im Sprunggelenk. Eine schwere Verletzung. "Auf unbestimmte Zeit", schrieb der Club, werde der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte pausieren müssen, erneut. Rund drei Millionen hatte der damalige Bundesliga-Aufsteiger im August 2018 nach Rasgrad überwiesen.

Was sie sagen konnten: Dass es diesmal nicht so lange dauern wird wie nach seiner Knieverletzung im Juli 2019. Knapp eineinhalb Jahre konnte er an Spieltagen nicht helfen. Und jetzt das. "Tragisch" nannte Robert Klauß Misidjans unglaubliches Pech, machte ihm aber Hoffnung: "Wir gehen davon aus, dass er uns in dieser Saison schon noch zur Verfügung stehen kann."

Schneller als Volland und Ewerton

Was eher nach Februar oder März 2021 klang, ist November 2020 geworden. Im Derby saß Misidjan auf der Bank, lediglich 51 Tage nach seinen beiden Unfällen gegen den Jahn. Zum Vergleich: Kevin Volland musste mit der gleichen Verletzung sogar vier Wochen an Krücken gehen, der Brasilianer Ewerton brauchte in der Saison 2018/19 nach einer Teilruptur der Syndesmose fast drei Monate bis zur nächsten Nominierung.

Kollege Misidjan konnte nach gut drei Wochen wieder joggen und stieg gestern in seine zweite komplette Trainingswoche mit der Mannschaft ein. Mit dabei ist auch wieder Adam Zrelak nach seinem Infekt, während Sarpreet Singh erst in der Nacht auf Mittwoch und mit ordentlichem Trainingsrückstand von seinem dreieinhalbwöchigen Neuseeland-Aufenthalt heimgekehrt ist.

"Wissen, dass er extreme Fähigkeiten hat"

Misidjan hingegen ist fit, weil förmlich durch die Reha gesprintet, offenbar möglich dank der konservativen Behandlungsweise ohne Operation und Schraube; von einer Wunderheilung wollen sie beim Club trotzdem nicht sprechen, obwohl es doch erstaunlich schnell ging. Am Sonntag in Paderborn dürfte sein Comeback und Zweitliga-Debüt wieder etwas wahrscheinlicher sein, als es noch gegen Fürth war.

Ins Spieltagsaufgebot hat es Misidjan bereits geschafft, fehlt nur noch ein Schritt auf dem Weg zurück. "Wir wissen, dass er extreme Fähigkeiten hat", sagt Klauß, bittet aber zugleich noch um etwas Geduld. Wenngleich er es wohl selbst kaum erwarten kann, bis Misidjan eine Verstärkung ist, notgedrungen. Kaum hatte sich der Niederländer zurückgemeldet, riss ein Kreuzband in Pascal Köpkes rechtem Knie.

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