Wiedergutmachung gegen Gießen? Bamberg ist wütend

19.10.2019, 13:52 Uhr
Da muss jetzt was kommen: Elias Harris und seine Bamberger sind gegen Gießen in der Pflicht.

© Sportfoto Zink / HMI Da muss jetzt was kommen: Elias Harris und seine Bamberger sind gegen Gießen in der Pflicht.

Neben dem frühen Pokal-Aus (66:72) steht die Mannschaft von Coach Ingo Freyer auch in der Liga nach zwei Spielen noch ohne Punktgewinn da und rangiert aktuell auf Rang 14. Jeweils zuhause setzte es Niederlagen gegen Crailsheim und Hamburg, das in der Gießener "Sporthölle" seinen Premierensieg in der Beletage des Basketballs feierte.

Dass es in Mittelhessen zum Saisonstart noch nicht rund läuft, kann allerdings relativ leicht erklärt werden: Kurz vor dem ersten Saisonspiel musste Ingo Freyer seinen Point Guard austauschen, bewies dabei aber ein glückliches Händchen, denn Nachverpflichtung Stephen Brown avancierte sowohl gegen Bamberg, als auch gegen Hamburg zum Topscorer seines Teams. Weiter ausschlaggebend ist sicherlich, dass Center John Bryant noch nicht sein Leistungsmaximum abgerufen hat. Was er kann, hat er dennoch schon unter Beweis gestellt: In nur 15 Minuten Spielzeit holte er gegen die Towers elf Rebounds und ist mit einem Saisonschnitt von 9,5 Gießens Toprebounder.

Quartett trägt 46ers-Offensive

In der Offensive tragen indes andere Akteure die Hauptverantwortung: Neben Brown kommen aktuell noch Teyvon Myers, Brandon Thomas und Luke Petrasek regelmäßig auf zweistellige Punktzahlen. Die Momentaufnahme macht jedoch auch deutlich, dass Gießens Angriffsmaschinerie derzeit vorwiegend von den individuellen Stärken der einzelnen Spieler lebt, denn 15,5 Assists im Schnitt bedeuten ligaweit den vorletzten Platz. Dennoch zollt Bambergs belgischer Cheftrainer dem BBL-Traditionsteam den gebührenden Respekt, denn Gießen zeigte ausgerechnet im Pokalspiel seine bislang beste Saisonleistung: "Gießen spielt sehr offensiv orientiert, hat viele gute Schützen. Und sie haben Guards, die gut kreieren und die Mitspieler ins Szene setzen können."

Unabhängig vom Gegenüber ist es für Roel Moors aktuell viel wichtiger, auf die eigene Leistung zu schauen. "Wir müssen mehr auf uns und nicht auf sie schauen. Wichtig für uns ist, dass wir von Beginn an mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen. Das haben wir in Nymburk vermissen lassen", zeigte sich der Coach wenig zufrieden mit dem, was sein spielendes Personal in Tschechien aufs Parkett brachte. Beim 71:91 gegen Nymburk präsentierten sich die Brose-Boys nur im dritten Viertel als ebenbürtiger Gegner. Insbesondere im ersten Viertel (11:30) fand Brose überhaupt nicht statt, es dauerte bis zur 14. Spielminute ehe Christian Sengfelder den ersten Wurf aus dem Zweipunktebereich traf.

"Gießen gar nicht erst in die Partie kommen zu lassen" 

"Es ist gut, dass wir bereits am Samstag wieder spielen. Da haben wir nicht so lange Zeit, um über das Nymburk-Spiel nachzudenken. Wir haben unsere Fehler analysiert und wissen, was wir falsch gemacht haben. Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen, anschließend aber Charakter gezeigt. Darauf müssen wir aufbauen“, blickt Tre‘ McLean auf den Mittwochabend in der Prager Arena zurück. Geht es nach dem Wünschen und Vorstellungen des Bamberger Forwards, gehen er und seine Kollegen am Samstag von Beginn an voll fokussiert zu Werke und lassen die 46ers erst gar nicht ins Spiel kommen.

Helfen könnte dabei auch Retin Obasohan. Broses jüngste Neuverpflichtung ist seit Donnerstag in in der Stadt und hat am Freitag erstmals komplett mit dem Team trainiert. Ob der belgische Nationalspieler schon am Samstag sein Debüt im Brose-Trikot feiern wird, entscheidet sich kurzfristig. So oder so ist das Team um seinen BBL-Topscorer Kameron Taylor auf Wiedergutmachung bei den Fans aus und dürfte demnach mit viel Wut im Bauch ins Spiel gehen. 

Der Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass die Vorzeichen für Brose Bamberg nicht sonderlich schlecht stehen. In insgesamt 55 Aufeinandertreffen gingen die Oberfranken bislang 33 Mal als Sieger vom Parkett. Noch deutlicher ist das Verhältnis in der in eigener Halle, in der für Bamberg bislang 21 Siegen nur eine Niederlage gegenübersteht.

Und dann Novgorod 

Nach der Partie gegen die Lahnstädter haben die Domstädter vier Tage Zeit zur Regeneration und Einstellung auf den nächsten Gegner. Am Mittwoch gastiert Nizhny Novgorod zum ersten Heimspiel in der Champions League in der Arena an der Forchheimer Straße.

Verwandte Themen


Keine Kommentare