Das Mikro war noch an: WM-Kommentatoren beleidigen Teilnehmerin - und werden gefeuert

Montpellier - Der Eislauf-Weltverband hat sich nach einer drastischen verbalen Entgleisung mit sofortiger Wirkung von zwei Kommentatoren bei der Eiskunstlauf-WM in Montpellier getrennt.

Wie der Verband über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, hatten sich Simon Reed und sein Kollege respektlos über die frühere kanadische Paarläuferin Meagan Duhamel geäußert: Sie nannten Duhamel "Bitch from Canada", also "Schlampe aus Kanada" Die Aussagen seien über ein angeschaltetes Mikrofon aufgefangen worden. Die ISU sei "schockiert über die Sprache der beiden Kommentatoren", so der Verband.

Zugleich entschuldigte sich der Verband bei der 36 Jahre alten Team-Olympiasiegerin von 2018 "für unangemessenes und inakzeptables Verhalten der beiden Kommentatoren". Auf den Inhalt der Aussagen ging die ISU nicht ein. ""Die ISU verurteilt aufs Schärfste Äußerungen diskriminierender oder voreingenommener Art", hieß es lediglich. Eine interne Untersuchung werde eingeleitet. Die beiden Kommentatoren würden nie wieder für Eiskunstlauf-Veranstaltungen der ISU besetzt.

Duhamel reagierte auf Twitter ohne Groll. "Ich habe persönliche Entschuldigungen von Simon Reed und dem ISU-Präsidenten erhalten und ich denke nicht, dass im Moment eine öffentliche Entschuldigung notwendig ist. Ich schätze und respektiere die Entschuldigungen", schrieb die zweimalige Weltmeisterin. Chef des Weltverbandes ist der Niederländer Jan Dijkema.