WM-Kader: Vier Ice Tigers sind noch im Rennen

2.5.2021, 18:27 Uhr
Kontrollblick: Bundestrainer Toni Söderholm (rechts) und sein Assistent Ville Peltonen beobachten ihre WM-Kandidaten ganz genau.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn Kontrollblick: Bundestrainer Toni Söderholm (rechts) und sein Assistent Ville Peltonen beobachten ihre WM-Kandidaten ganz genau.

Auch im vierten Test im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Lettland (21. Mai bis 6. Juni) musste das deutsche Eishockey-Nationalteam eine Niederlage hinnehmen. Doch das 4:5 gegen die routinierten und starken Tschechen war der bisher beste Auftritt der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Zudem sind Ergebnisse längst nicht alles in der Vorbereitung, auch wenn gute Resultate keineswegs schaden. "Man will immer gewinnen, vor allem, wenn die Jungs so Gas geben. Es geht auch darum, ein Siegesgefühl zu bekommen", verrät Bundestrainer Toni Söderholm keine Geheimnisse. Doch bleibt ihm und seinem Aufgebot dafür auch noch ein wenig Zeit. Am Montag wird der Finne erneut Veränderungen in seinem Kader vornehmen. Wie groß diese sein werden, ließ der Skandinavier offen. "Rein spekulativ" sei das, sagte der 43-Jährige.

Vier Absagen aus München

Eine besonders ungewöhnliche Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) neigt sich dem Ende, von den Finalisten Berlin und Wolfsburg, die noch um den Titel kämpfen, wird noch kein Spieler dabei sein können. Wie viele von den unterlegenen Halbfinalisten München und Mannheim Söderholms Ruf folgen werden, wird sich zeigen. Mit dem ehemaligen Nürnberger Yasin Ehliz, Daryl Boyle, Yannic Seidenberg und Frank Mauer sagten bereits vier Spieler aus München ab, die 2018 olympisches Silber in Pyeongchang holten. Dass mit dem Aus der beiden großen Titelfavoriten München und Mannheim eine schnellere Aufwertung des deutschen Aufgebots einhergeht, ist keineswegs selbstverständlich.

Stammplatz: Auch im Nationalteam sucht der Nürnberger Daniel Schmölz (in Gelb) die Nähe zum gegnerischen Kasten, wie am Samstag in der Partie gegen die Tschechen.

Stammplatz: Auch im Nationalteam sucht der Nürnberger Daniel Schmölz (in Gelb) die Nähe zum gegnerischen Kasten, wie am Samstag in der Partie gegen die Tschechen. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn

Denn in Mannheim grollt Trainer Pavel Gross. Im vergangenen Sommer hatte er mit seinen Adlern die Vorbereitung auf die Saison 2020/2021 begonnen, früher als jeder andere Klub. Doch zweimal wurde der Saisonstart dann verschoben, los ging es erst kurz vor Weihnachten 2020. Mannheim trainierte und hielt die Spannung sehr lange hoch, ehe die Spielzeit tatsächlich begann. Nicht allein die Schuld der Liga, der Gross jetzt jedoch Vorwürfe macht. "Ein Jahr lang ohne Pause. Das geht nicht", poltert der Coach. Wie viele seiner Profis eine Einladung für die WM-Vorbereitung annehmen werden, wird sich zeigen müssen. "Ich hoffe, dass wir keinen für eine WM motivieren müssen. Ich habe kein Problem, wenn ein Spieler sagt, dass er nicht in der Lage ist zu spielen. Wenn jemand das Gefühl hat, er kann uns nicht helfen, dann ist es wahrscheinlich so. Die Zeiten sind anders", äußert Söderholm Verständnis für die besondere Situation der Spieler am Ende einer besonderen Saison.

"Er hat eine gute Nase"

Aus Nürnberg gehören bis zum Montag noch Keeper Niklas Treutle, die Verteidiger Oliver Mebus und Julius Karrer sowie Stürmer Daniel Schmölz an. Treutle hat die größten Chencan die Reise nach Lettland mitzumachen, Schmölz arbeitet weiter daran. Mit seiner Vorlage zum 1:0 für John Peterka beim 4:5 gegen die Tschechen am Samstag sammelte Schmölz seinen dritten Scorerpunkt im vierten Testspiel. "Er steht vor dem Tor, geht dahin, wo die Tore geschossen werden", so Söderholm. "Er hat eine gute Nase für Chancen, ist schnell, kreiert viel in der offensiven Zone, weil er bereit für den nächsten Pass ist. Bisher hat er einen positiven Eindruck gemacht". Karrer dürfte von den vier Nürnbergern die geringsten Chancen auf eine WM-Nominierung haben, bei Mebus ist die Situation offen.

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