Wolldecke statt Schneeregen: Fürth-Premiere vom Sofa aus
11.1.2021, 15:46 UhrFreitagabend saß ich auf dem Sofa, in eine kuschelige Wolldecke eingemummelt - und ja, ich gebe es zu - in Jogginghose. Sogar die Füße waren mollig warm. Mit Fußball hat das in den Wintermonaten wenig zu tun. Stadiongänger wissen: Wer dabei sein will, muss frieren.
Weitere Episode der Geschichte des mobilen Arbeitens
Man könnte Corona also etwas Positives abgewinnen, schließlich spart man sich die tauben Finger, die bitzelnden Zehenspitzen und das Nippen am schier eingefrorenen Bier. Tatsächlich aber ist es das alles Wert: Ich gebe all meine dicken Socken, Strickpullover und Ski-Unterwäsche dafür, endlich wieder in einem Stadion frieren zu dürfen.
Meine Kollegen, die regelmäßig über Profifußball berichten, haben ab und an dieses Privileg. Sie dürfen ins Stadion - beruflich. Vor allem bei Heimspielen nimmt das unser Medienhaus auch immer wahr, Auswärtsspiele und lange Reisen hingegen überlegen wir uns zweimal. Schließlich ist immer noch ein Virus im Land unterwegs. So war es auch nicht geplant, nach Karlsruhe zu fahren.
Und schon gar nicht, dass ich an diesem Freitagabend als Vertretung einspringen würde, um über das Auswärtsspiel der SpVgg Greuther Fürth beim KSC zu berichten. Doch so kam es - eine weitere Episode der nicht mehr endenden wollenden Geschichte des mobilen Arbeitens.
Ich saß also mit Laptop und Handy auf dem Sofa, eingepackt in eine warme Decke, und sah das Kleeblatt am Bildschirm im badischen Schneeregen. Mein Freund machte sich währenddessen das Abendessen warm und verputzte noch in Halbzeit eins zwei Teller Nudeln. Ich tippte Spielbericht, Einzelkritiken und Nachbericht ab, hörte Interviews und die Pressekonferenz. Und hatte dabei immer warme Füße. Das ist schön. Noch schöner aber ist es, wieder im Stadion zu frieren.
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