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Ernten, wässern, pflegen: Was Ihr Garten im Sommer jetzt dringend braucht

19.6.2023, 06:00 Uhr
Sobald der Sommer da ist, können wir die Früchte unserer harten Arbeit ernten und die Schönheit unseres Gartens genießen.

© Christin Klose/dpa-tmn Sobald der Sommer da ist, können wir die Früchte unserer harten Arbeit ernten und die Schönheit unseres Gartens genießen.

In diesem Artikel:

Im Sommer blühen unsere Gärten so richtig auf. Jetzt ist Zeit, um die volle Blütenpracht zu genießen. Doch es gibt trotzdem noch jede Menge zu tun. Wer früh aufsteht und loslegt, kann sich nachmittags im Schatten unter einem Baum entspannen.

Welche Aufgaben stehen an - und wie gehe ich am besten vor? In diesem Überblick bekommen Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Die gute Nachricht: Sie können den ganzen Sommer hindurch noch pflanzen. Die Pflanzen müssen dann aber relativ schnell neue Wurzeln im Erdreich bilden. Das könne stressig sein, sagt Isabelle Van Groeningen, Leiterin der Gartenschule an der Königlichen Gartenakademie in Berlin-Dahlem. Daher sollten Sie neue Pflanzen unbedingt fleißig gießen.

Im Juni und Juli pflanzt die Expertin vor allem, um Lücken zu füllen. Wenn etwa der Orientalische Mohn im Staudenbeet Ende Mai verblüht ist, lassen sich Dahlien oder Ziertabak an die Stelle setzen.

Tag- und Schwertlilien lassen sich wunderbar Anfang Juli nach der Blüte teilen und neu pflanzen. "Dann haben sie noch genug Wärme und Licht, um wieder einzuwurzeln und nächsten Sommer weiter zu blühen", sagt Van Groeningen.

Im Gemüsebeet lassen sich noch gut schnell wachsende Sorten aussäen, erklärt Eva Hofmann von der Gartenakademie Rheinland-Pfalz.

  • Wer bis Anfang Juli Chinakohl, Endivien oder Fenchel sät, kann im Herbst ernten.
  • Radieschen, Spinat, Kopf- und Feldsalat lassen sich sogar noch im August gut säen.

So schön viele Pflanzen jetzt auch blühen, so dringend brauchen manche von ihnen einen sommerlichen Schnitt. Das gilt besonders für:

  • Remontierende - also mehrfach blühende - Stauden wie Katzenminze, Steppensalbei und Rittersporn, die nach dem Zurückschneiden im Spätsommer noch ein zweites Mal blühen.
  • Akelei und Frauenmantel, die sich ansonsten aussäen und unkontrolliert im Garten verbreiten.
  • Rosen und andere veredelte Gehölze.
Nicht alle Blumen benötigen im Sommer einen Rückschnitt, aber beim Rittersporn ist es ratsam.

Nicht alle Blumen benötigen im Sommer einen Rückschnitt, aber beim Rittersporn ist es ratsam. © Andrea Warnecke/dpa-tmn

    Wichtig: Kappen Sie die Wildtriebe, die Sie an den kleinen, helleren Blättern erkennen, direkt am Wurzelstock. Die sogenannte Unterlage sei meist wüchsiger als die aufgesetzte Edelsorte und könne sie im Lauf der Zeit verdrängen, erklärt Hofmann.

    Tipp: Hochwachsenden Stauden wie Dahlien oder Eisenhut sollten Sie rechtzeitig mit Stützen Halt geben, schreibt Mascha Schacht in ihrem Buch "Garten Basics". Ansonsten können die Blütentriebe abknicken.

    Wer eine reiche Ernte will, sollte Obst- und Gemüsepflanzen im Auge behalten – und eingreifen. Die wichtigsten Maßnahmen:

    • Verziehen: Sprießen Kräuter, Salat und Gemüse im Beet sehr eng, sollte man schwächere Sämlinge herausziehen, wenn sie zwei bis drei Zentimeter groß sind. Sonst können sich die Pflanzen nicht richtig entwickeln, schreibt Joachim Mayer in seinem Buch "Gartenjahr für Einsteiger".
    • Anhäufeln: Bei Kartoffeln, Gurken, Bohnen und Kohl sollte man lockere Erde um die Stängel herum zusammenschieben. Das hilft den Pflanzen, zusätzliche Wurzeln zu bilden, und macht sie standfester.
    • Ausgeizen: In den Blattachsen von Stabtomaten bilden sich regelmäßig Seitentriebe. Diese sollten Gärtnerinnen und Gärtner abbrechen, damit die Pflanze dort nicht unnötig Energie investiert. "Sonst bekommt man irgendwann einen Riesenbusch", sagt Isabelle Van Groeningen. Die Tomaten werden kleiner und später reif.

    Die Blütezeit endet für den Geschmack der meisten Gärtner viel zu schnell. Doch das gilt keineswegs für alle Pflanzen. Einige schmücken sich monatelang mit bunter Pracht. Beispiele:

    • Balkonpflanzen sind dafür gezüchtet, dass sie den ganzen Sommer durchblühen, erklärt Eva Hofmann.
    • Winterharte Stauden wie Mädchenauge und Fackellilien, die bei Frost draußen stehen dürfen, blühen bis in den Herbst hinein.
    • Manche Stauden wie Prachtkerzen blühen über ein paar Jahre hinweg jeweils mehrere Monate.
    • Remontierende Hortensien-Züchtungen mit dem Namen Endless Summer blühen mehrfach bis in den Herbst hinein.

      Wer lange Freude an den Blüten haben will, knipst besser Verblühtes heraus. "Dadurch verhindert man die Samenbildung und regt die Pflanze an, immer wieder neue Blüten zu bilden", erklärt Hofmann.

      Das gilt besonders für:

      • Beet- und Balkonpflanzen wie Geranien
      • Skabiosen
      • Rosen

      Besonders wenn eine Rose noch jung ist oder schwächelt, sollte man Verblühtes entfernen, rät Isabelle Van Groeningen. Sonst vergeudet die Pflanze Kraft. Vor allem remontierende Rosen blühen dann ein zweites Mal.

      Ob man die welken Blüten von ausgewachsenen Rhododendren stutzt, ist dagegen Geschmackssache. "In der Natur klettert keiner im Himalaja herum und entfernt Verblühtes", sagt die Garten-Expertin.

      Bohnen, Salate, Zucchini, Möhren, Rote Bete: Ab Juni sind viele Gemüse reif für den Teller. Aber wann genau sollte man ernten?

      Erbsen und Zuckerschoten produzieren mehr Früchte bei regelmäßiger Ernte, da dies das Wachstum und die Fortpflanzung fördert.

      Erbsen und Zuckerschoten produzieren mehr Früchte bei regelmäßiger Ernte, da dies das Wachstum und die Fortpflanzung fördert. © Andrea Warnecke/dpa-tmn

      • Bei einjährigen Pflanzen wie Salaten oder Brokkoli muss man rechtzeitig ernten - bevor sie zu blühen beginnen.
      • Bei Erbsen und Zuckerschoten dagegen gilt: Je länger man erntet, umso länger werden die Pflanzen Früchte tragen. Ohnehin schmecke das Gemüse jung und knackig am besten, sagt Van Groeningen.
      • Bei Radieschen, Rettich, Kohlrabi und Zucchini dürfe man dagegen nicht zu lange mit der Ernte warten, schreibt Joachim Mayer. Ansonsten werden diese Gemüse holzig und fad.
      • Beim Kernobst variiert der Erntetermin stark. Den weißen Klarapfel könne man schon im Juli vom Baum pflücken, so Mayer, Sorten wie Idared erst ab Ende Oktober. Faustregel: Wenn sich Äpfel bei leichter Drehung vom Zweig lösen, sind sie reif.
      • "Kräuter werden am besten vormittags an einem sonnigen Tag geerntet", erklärt Mayer. "Dann schmecken sie am intensivsten."

      Tipp: Lauch und Wurzelgemüse holt man am besten mit der Grabegabel aus dem Boden. Fruchtgemüse wie Gurken, Tomaten und Bohnen lassen sich per Hand mit leichtem Ruck und Drehen pflücken.

      In unseren gegenwärtigen Dürresommern sollten Sie grundsätzlich so wenig wie möglich gießen - um Wasser zu sparen. Alle Pflanzen sollten so an den Standort angepasst sein, dass sie sich langfristig selbst mit Wasser versorgen können.

      Wichtig: In den ersten drei Jahren, bis sie richtig angewachsen sind, müssen Pflanzen noch ausreichend gegossen werden.

      Von dieser Regel gibt es Ausnahmen:

      • "Gemüse muss man natürlich das ganze Jahr gießen", sagt Eva Hofmann. "Ansonsten hat man keine Ernte."
      • Auch Sommerblumen, Kräuter wie Basilikum und Petersilie sowie Prachtstauden wie Rittersporn und Phlox brauchen regelmäßig Wasser.

      Hier kommen die wichtigsten Hinweise zum Gießen:

      • Uhrzeit: Perfekt ist der frühe Morgen. Dann ist es meist kühl und windstill, das Wasser kann langsam in die Erde sickern. Gießt man erst um 9 Uhr oder gar mittags, verdunstet viel Wasser sofort in der Sonne. Am späten Abend sind die Bedingungen zum Gießen auch gut. Doch die Feuchte lockt dann Schnecken an, es drohen Pilzkrankheiten.
      • Häufigkeit: Gießen Sie selten und viel, lautet der Tipp. Es sei besser, ein- oder zweimal pro Woche richtig zu wässern als jeden Abend ein bisschen, sagt Van Groeningen. Sonst wird die Erde nur unter der Oberfläche feucht, doch bei den Wurzeln kommt nichts an.
      • Menge: Joachim Mayer empfiehlt für Gemüse- und Blumenbeete 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter. Sträucher und Bäume sind noch weitaus durstiger. Ein junger Baum benötige in sommerlichen Trockenzeiten 70 bis 100 Liter Wasser, erklärt Eva Hofmann.
      • Technik: Besonders bei Kübelpflanzen auf der Terrasse oder dem Balkon sollten Sie nicht nur die oberste Erdschicht, sondern durchdringend gießen. "Ganz wichtig ist, das Wasser direkt an die Wurzeln zu bringen", sagt Hofmann. "Nicht die Pflanzen duschen."

      Ein Untersetzer fängt überschüssiges Wasser auf. "Wenn es richtig heiß ist, haben Pflanzen kein Problem damit, ein paar Stunden mit den Füßen im Wasser zu stehen", sagt Isabelle Van Groeningen.

      Lässt eine Kübelpflanze ihre Blätter hängen und ist die Erde trocken, taucht man am besten den Wurzelballen in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen, rät sie.

      • Wasser: Die meisten Arten vertragen laut Joachim Mayer höchstens mittelhartes Wasser bis zu Härtegrad 14. Deshalb sollten Sie nur mit weichem Regenwasser gießen oder die Gießkanne nach dem Füllen kurz stehen lassen, damit sich der Kalk am Boden absetzt.
      Die richtige Bewässerung des Gartens ist entscheidend. Pflanzenarten, Wetter und Bodenfeuchte beeinflussen die Häufigkeit des Gießens.

      Die richtige Bewässerung des Gartens ist entscheidend. Pflanzenarten, Wetter und Bodenfeuchte beeinflussen die Häufigkeit des Gießens. © Franziska Gabbert/dpa-tmn

      Bei Hitze können Sie durch einige Maßnahmen viel Wasser sparen:

      • Einmal hacken spart zweimal gießen, lautet eine Gärtnerregel. Durch das Auflockern per Hacke oder Grubber werden im Boden feine Kanäle - die Kapillaren - unterbrochen und so die Verdunstung verringert. Mayer empfiehlt, den Boden zwischen Gemüsereihen einmal pro Woche zu lockern, spätestens aber, wenn Unkräuter wachsen.
      • Noch effektiver sei das Mulchen, sagt Eva Hofmann. Dabei wird die Erde mit Rasenschnitt, Laub, Stroh oder Kompost abgedeckt. Auch das wirkt Verdunstung entgegen und hält die Feuchtigkeit im Boden.
      • Über neu gepflanzte Gehölze können Sie ein leichtes, helles Vlies ausbreiten, rät Isabelle Van Groeningen. Das hält Sonnenstrahlen ab. Und die Luft darunter bleibt feuchter.
      • Bäume und Sträucher spenden kleineren Pflanzen Schatten. Und: "Bäume kühlen wie eine natürliche Klimaanlage, weil sie über ihre Blätter Wasser verdunsten", erklärt Eva Hofmann. Auch Kletterpflanzen und begrünte Wände können den Garten angenehm temperieren.

      Beim Wachsen, Blühen und Früchte bilden verbrauchen Pflanzen viele Nährstoffe. Einige brauchen deshalb regelmäßig Dünger.

      Gut dran ist, wer schon im Frühling eine dünne Schicht Kompost auf seinen Beeten ausgebracht hat. Dessen Nährstoffe werden über den Sommer hinweg langsam freigesetzt, erklärt Van Groeningen.

      Ansonsten sollten Sie Folgendes beachten:

      • Arten mit hohem Nährstoffbedarf wie Sommerblumen, Tomaten und Kohl sollte man mehrmals im Abstand von einigen Wochen nachdüngen, empfiehlt Joachim Mayer.
      • Rhododendren und andere Pflanzen, die keinen Kalk vertragen, brauchen spezielle Dünger.
      • Feste Dünger streut man aus und harkt sie sanft ein. Flüssigdünger kommen zum Wasser in die Gießkanne.
      • Sie sollten nur düngen, wenn es feucht ist und der Himmel bewölkt. Der Boden muss kühl sein, um Nährstoffe aufzunehmen.
      • "Im Zweifelsfall lieber etwas weniger als zu viel düngen", rät Mayer. Das gilt vor allem für leicht lösliche, mineralische Dünger.
      • Bis Juni sollten Sie das Düngen im Garten abgeschlossen haben, empfiehlt Eva Hofmann. Der Grund: Nach der Sommersonnwende am 21. Juni ist kein Zuwachs der Triebe mehr zu erwarten.

      Schädlinge und Krankheiten sind der Alptraum jedes Gärtners. Isabelle Van Groeningen rät aber dazu, erst mal gelassen zu bleiben. Gesunde Pflanzen überstehen die meisten Krankheiten - wie der Mensch auch. "Wir bekommen ja auch mal eine Erkältung oder Grippe."

      Oft helfen einfache Maßnahmen:

      • Resistente Sorten pflanzen: Damit kommen Sie Krankheiten zuvor. Eva Hofmann empfiehlt zum Beispiel besonders robuste Rosen mit ADR-Prüfsiegel, die ohne Pflanzenschutzmittel auskommen.
      • Standort wechseln: Mehltau tritt oft auf, wenn Pflanzen zu trocken sind, und andere Pilzkrankheiten, wenn sie zu feucht sind. Manchmal hilft es schon, kränkelnde Pflanzen umzusetzen.
      • Hand anlegen: Blattläuse lassen sich leicht abstreifen. Dabei müssen Sie nicht alle Tierchen finden. "Der Rest wird von jemandem aufgefressen", sagt Van Groeningen. "Vögel freuen sich riesig über das ganze Ungeziefer, das auf Pflanzen herumkriecht."
      • Aussortieren: Befallene Blätter, Blüten und Früchte sollten Sie schnell abschneiden. Bei ernsthaften Pilz-, Bakterien- oder Viruskrankheiten besser gleich die komplette Pflanze entfernen, bevor sie andere anstecken kann, raten die Fachleute.

      Vom Spritzen rät Van Groeningen ab: "Giftstoffe im Privatgarten finde ich unverantwortlich", sagt die Fachfrau. Im Notfall gebe es ein breites Spektrum an Nützlingen, die sich einsetzen ließen.

      Nur einige Schädlinge sind eine echte Bedrohung:

      • Gegen den Zünsler, der den Buchsbaum kahl frisst, helfen Vögel, Präparate mit Bacillus thuringiensis und Pflanzenstärkungsmittel, die sich auch selbst herstellen lassen.
      • Gegen Dickmaulrüssler, die Primeln, Rhododendren und Kirschlorbeeren befallen, wirken Nematoden. Die winzigen Fadenwürmer töten die Larven. Das Nematoden-Pulver wird einfach ins Wasser gerührt und in den Boden unter den befallenen Pflanzen gegossen.
      • Gegen Wühlmäuse, die alles von Tulpenzwiebeln bis zu Möhren anknabbern, können Gärtner Fallen aufstellen. Und versuchen, die unterirdischen Gänge zu zertrampeln. Weniger Probleme mit den Tieren haben Katzenbesitzer – und Eltern kleiner Kinder, die durch den Garten toben. Wühlmäuse mögen keine Vibrationen.

      Im ewigen Abwehrkampf gegen den wohl häufigsten Schädling setzen Gärtner auf verschiedene Methoden. Das Wichtigste dabei: "Man muss rechtzeitig anfangen und dabei bleiben", sagt Van Groeningen. So verhindert man, dass sich die Schnecken vermehren.

      • Schneckenkorn sollten Sie sparsam einsetzen. Es enthält neben dem Gift auch ein Lockmittel - und das wirkt oft noch länger.
      • Vögel anlocken: Das gelingt mit Gehölzen, Beeren und immergrünen Stechpalmen, wo Vögel Nist- und Schlafplätze finden, so Van Groeningen. Die Tiere vertilgen viele Schädlinge.
      • Igel anlocken: Dafür sind Verstecke wie Laubhaufen wichtig – und kleine Löcher im Zaun, damit die Tiere zu den Nachbarn schlüpfen können. Igel brauchen einen großen Lebensraum.
      • Nematoden einsetzen: Sie helfen auch gegen kleine Schnecken in der Erde, die zum Beispiel Kartoffeln aushöhlen. Die Nützlinge lassen sich online bestellen. Sie sind unschädlich für Mensch und Tier.
      • Fangpflanzen: Hubert Siegler von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau setzt auf Tagetes, auch Studentenblume genannt. Auf denen können Sie die Schnecken gezielt einsammeln, ebenso wie von der Unterseite von Brettern und Ziegeln.
      • Grenzen ziehen: Nach außen gebogene Metallzäunchen mit scharfer Unterkante rings ums Beet können ebenfalls helfen.
      Auch Vogelhäuser im Garten können dazu beitragen, Schneckenbefall zu reduzieren.

      Auch Vogelhäuser im Garten können dazu beitragen, Schneckenbefall zu reduzieren. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa-tmn

      Tipp: Auf Schneckenjagd sollten Sie abends zur Dämmerung gehen, am besten nach einem Regen. Dann sind viele der Schädlinge unterwegs.

      Gut zu wissen: Um möglichst viele Nützlinge anzulocken, sollte der Garten eine Vielfalt von möglichst ungefüllten Blüten bieten, bei denen Pollen und Nektar frei zugänglich sind.

      Bäume, Sträucher und Hecken dürfen bis zum 30. September nicht radikal gestutzt oder gefällt werden. Das schreibt das Bundesnaturschutzgesetz vor. Damit werden brütende Vögel geschützt.

      Erlaubt ist aber ein normaler Heckenschnitt der äußeren Schicht. Hier kommen die wichtigsten Tipps dafür:

      • Schneiden Sie am besten erst nach der Sommersonnwende, wenn nicht mehr viel nachwächst, rät Van Groeningen.
      • Stutzen Sie Hainbuchen erst Ende Juli. "So behalten sie ihr Laub im Winter besser", sagt die Gartenexpertin.
      • Empfehlenswert ist laut Joachim Mayer ein trapezförmiger Schnitt. So bekommt auch die untere Hecke genug Licht und verkahlt nicht.
      • Für kleinere Hecken genügt eine Astschere. Für größere Hecken empfiehlt sich eine elektrische Heckenschere. Befestigen Sie das Kabel am besten am Gürtel oder Hosenbund, sodass Sie nur ein kurzes Stück vor sich haben, rät der Buchautor.
      • Die Schere immer mit beiden Händen führen und nie über Kopfhöhe schneiden. Das vermeidet Unfälle. Und der Schnitt wird gerader.

      Die meisten dürften sich einen satten grünen Rasen wünschen. Doch in vielen Regionen müsse man sich von diesem Ideal verabschieden, sagt Eva Hofmann. "Der Rasen ist der absolute Klimawandel-Verlierer."

      Die Rasenpflege ist deshalb selbst unter Experten teils hoch umstritten. Hier kommen wichtige Tipps:

      • Joachim Mayer rät von Frühsommer bis Herbst zu mindestens einem Schnitt pro Woche. Dazu rät auch Isabelle von Groenigen, sofern man sich denn einen richtig satten Rasen wünscht.
      • Etwas anders sieht das Eva Hofmann. "Den Rasen so wenig wie möglich mähen", sagt sie und rät zu einem Schnitt pro Monat. Längeres Gras beschatte den Boden besser. Zudem können sich widerstandsfähige Kräuter ansiedeln. Auch Insekten, Käfer und Würmer kehren zurück.
      • Bei Hitze sollten Sie am besten auf der maximal einstellbaren Länge mähen, rät Van Groeningen. So entstehen längere Halme, die nachts besser die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen können.
      • Mähroboter müssen regelmäßig fahren, sonst bleiben sie stecken. Sie sollten aber auf keinen Fall nachts fahren, wenn Igel aktiv sind. Die Tiere rollen sich instinktiv zusammen. Sie werden überrollt und von den Messern des Mähers schwer verletzt oder getötet.

      Wenn der Rasen braun wird, sollten Sie nicht in Panik verfallen. Meist ergrüne er nach Regen schnell wieder, sagt Van Groeningen.

      Als Schutzmaßnahme empfiehlt sie: Das gemähte Gras in heißen Wochen liegen lassen, statt es gleich zusammenzurechen. So schützt es als Mulch den Boden vor dem Austrocknen.

      Eine Schale mit Wasser sei ein Magnet für viele Gartenbesucher, sagt Eva Hofmann. Sie hilft den Tieren das ganze Jahr über, nicht nur im Sommer. Wichtig sind flache Ränder und ein Ausstieg

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