Tram-Unfälle in Nürnberg: VAG-Flotte massiv ausgedünnt

14.8.2019, 06:10 Uhr
Dass sich gleich zwei VAG-Fahrzeuge in die Quere kommen, wie hier Ende Juli auf der Kreuzung Ostendstraße/Ostring, kommt zum Glück eher selten vor.

© Foto: New5/Friedrich Dass sich gleich zwei VAG-Fahrzeuge in die Quere kommen, wie hier Ende Juli auf der Kreuzung Ostendstraße/Ostring, kommt zum Glück eher selten vor.

Auf den ersten Blick wirken die Zahlen zur Nürnberger Straßenbahn beeindruckend: Fünf Linien mit 35 Kilometern Betriebsstrecke und 79 Haltestellen, die zu Stoßzeiten alle zehn Minuten – auf der Linie 4 sogar teils im Fünf-Minuten-Takt – bedient werden. Um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, setzt die VAG auf eine Flotte von immerhin 48 Zügen, die Jahr für Jahr mehrere Millionen Fahrgäste befördern.

Doch manchmal gerät auch das beste System an seine Grenzen – so wie derzeit: Weil es Ende Juli innerhalb von nur einer Woche fünf Mal krachte, mussten mehrere Züge in die Werkstatt und fielen für den Linienbetrieb aus. "Wir spüren die Auswirkungen der Unfallsträhne auf jeden Fall", sagt VAG-Sprecherin Stefanie Dürrbeck. "Die Kollegen in der Werkstatt sind stark ausgelastet."

Wer die Folgen der Unfallserie derzeit nicht zu spüren bekommt, seien dagegen die Fahrgäste, betont die Sprecherin. Denn: Aufgrund der Schulferien fahren die Züge auf einigen sonst stärker frequentierten Strecken, wie etwa der Linie 4, derzeit "nur" im üblichen Zehn-Minuten-Takt. "Wenn nicht Ferien wären, wäre es aktuell schon enger geworden", räumt Stefanie Dürrbeck ein. Aber selbst in so einer Situation, sagt sie, würde die VAG alles tun, um Ausfälle von Fahrten zur verhindern.

Neben Sonderschichten in der Werkstatt gehört dazu auch, dass jeder betriebsbereite Straßenbahnzug von dort auch so schnell wie möglich wieder auf die Schiene geschickt wird, so Dürrbeck. "Zur Not auch noch mit der einen oder anderen Schramme, die dann eben erst später beseitigt würde, wenn der Engpass behoben ist."

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