Trauer um das Fürther Lim-Haus

20.5.2016, 16:00 Uhr
Trauer um das Fürther Lim-Haus

© Hans-Joachim Winckler

Ihr blute das Herz, sagt Hilde Langfeld, Partnerschaftsbeauftragte der Stadt, auf Nachfrage der FN. Es sei schade, dass diese besondere Einrichtung geschlossen werden müsse. Dennoch kann sie den Schritt nachvollziehen: „Die Sparzwänge sind da.“ Wie berichtet, sieht sich Fürths französische Partnerstadt Limoges nicht mehr in der Lage, ihren Anteil an der Finanzierung des Hauses in der Gustavstraße zu tragen. Der Fürther Stadtrat hat daher beschlossen, das Lim-Haus Ende des Jahres aufzugeben. Ein Teil des Angebots soll in anderer Form aufrechterhalten werden.

„Die Schließung zu diesem Zeitpunkt, an dem der europäische Gedanke immer mehr in den Hintergrund rückt, ist ein falsches Signal“, kritisiert der Fürther FDP-Stadtrat Stephan Eichmann, der Pfleger des Lim-Hauses ist. Besonders bedauerlich sei, dass seitens der Stadt alternative Lösungen zur Trägerschaft gar nicht erst mit den weiteren Partnern – dem Bezirk Mittelfranken und der Region Aquitaine-Limousin-Poitou-Charentes – diskutiert worden seien. „Der Beschluss wurde gefasst, bevor im Bezirk die Meinungsbildung abschlossen war. Der französische Partner wurde überhaupt nicht informiert.“

Auch der frühere SPD-Stadtrat Günter Witzsch findet das bevorstehende Aus „höchst bedauerlich“. Die Stadt Fürth müsse ihren Etat für den Austausch mit Partnerstädten dringend erhöhen, meint er.

Nicht nur in Limoges seien die europäischen Krisen spürbar, sagt Hilde Langfeld. Auch in den anderen Partnerstädten müsse man aufs Geld schauen. Der Austausch sei allen weiter wichtig, „aber die Projekte dürfen nicht so kostspielig sein“.

 

8 Kommentare