Verkehr

Peter Kloeppel nimmt die Deutsche Bahn unter die Lupe

6.6.2023, 16:29 Uhr
Fernsehmoderator Peter Kloeppel wirft einen kritischen Blick auf die Deutsche Bahn.

© Oliver Berg/dpa Fernsehmoderator Peter Kloeppel wirft einen kritischen Blick auf die Deutsche Bahn.

Verspätungen, Ausfälle, geschlossene Bordbistros: Für viele Zugreisende sind Missstände bei der Deutschen Bahn ein fester Teil ihres Alltags. Warum ist das so? Wie entsteht eine Verspätung? Wo liegen Schwachstellen? Wie kann man die Abläufe für Personal und Reisende verbessern? RTL-Moderator Peter Kloeppel wirft mit Reporter Thorsten Schorn einen Blick hinter die Kulissen der Deutschen Bahn.

Dazu tauscht der Anchorman das Nachrichtenstudio gegen eine Halle, wo er mit aufwendiger 3D-Animation das komplexe System Bahn analysiert. RTL strahlt das 90-minütige Spezial "Peter Kloeppel durchleuchtet: Das Chaos bei unserer Bahn" an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr aus.

Was Kloeppel bei den Dreharbeiten am meisten überrascht hat: "Wie sehr sich die Mitarbeiter doch mit ihrem Arbeitgeber identifizieren, trotz der ganz offensichtlichen Defizite der Bahn. "Bahner" sehen sich in der Verantwortung, guten Service abzuliefern, vor allem wenn es um Pünktlichkeit geht - und ärgern sich genauso wie die Fahrgäste über Verspätungen, technische Defekte, Störungen an den Gleisen oder die defekte Kaffeemaschine im Bord-Restaurant", so Kloeppel zur dpa.

Sehenden Auges in die Probleme gespart

Zugleich sei es frustrierend zu sehen, wie die Bahn sich sehenden Auges in Probleme "reingespart" habe. "Offenbar wollte man jahrelang nicht akzeptieren, dass eine hochkomplexe, mobile Technologie wie die Bahn ständig modernisiert und an den wachsenden Personen- und Güterverkehr angepasst werden muss. Das kostet nun mal Geld."

Mitarbeiter scheitern laut Kloeppel oft an der Komplexität, am Personalmangel, am Innovations- und Investitionsstau. "Und für den ist nun mal in erster Linie der Konzern gemeinsam mit der Politik verantwortlich. Man wollte die Bahn auf Profit trimmen und hat dabei die notwendige Modernisierung des Gesamtsystems vernachlässigt."

Kloeppel baute das System Deutsche Bahn in einer Industriehalle nach. "Wir bauen zum Beispiel mit virtueller Technik Fahrstrecken nach, um zu demonstrieren, wieso Züge in falscher Wagenreihung an einem Bahnhof ankommen. Oder wieso der Mischverkehr von Personen- und Güterzügen den ganzen Betrieb oft aufhält, was es bedeutet, wenn - wie geschehen - tausende Weichen abgebaut werden."

Kloeppel: "Wir zeigen aber auch, wie Streckenreparaturen in Zukunft in Angriff genommen werden, was kurzfristig zwar zu Verzögerungen führt, langfristig die Bahn aber zuverlässiger machen soll", sagte der Moderator. "Wir wollen den Zuschauern einen Blick ins Innenleben der Bahn ermöglichen, tun dies aber nicht nur mit Grafiken und Animationen, sondern auch mit informativen und unterhaltsamen Außeneinsätzen meines Reporterkollegen Thorsten Schorn. Der war als "Praktikant" bei der Bahn, und hat einiges erlebt."

Kloeppels Fazit: "Ein ganzheitliches Konzept, was Innovationen und Investitionen in Schienen, Züge, digitale Steuerung und Attraktivität von Bahnhöfen angeht, ist die große Herausforderung, vor der die Bahn steht. Das alles kostet Geld, aber Deutschland liegt bei seinen Investitionen in den Schienenverkehr bislang eher im unteren Mittelfeld. Da gibt es Nachholbedarf."