Ein Streifzug

Konzertsaal-Geschichte der Meistersingerhalle Nürnberg

6.4.2016, 09:07 Uhr
Grundsteinlegung im Luitpoldhain mit drei Hammerschlägen im März 1961. Die Ehrengäste, die zu Hunderten am gegenüberliegenden Rand der Baugrube stehen, lauschen den Rednern.
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Aller Anfang

Grundsteinlegung im Luitpoldhain mit drei Hammerschlägen im März 1961. Die Ehrengäste, die zu Hunderten am gegenüberliegenden Rand der Baugrube stehen, lauschen den Rednern. © Gerardi

So hätte es aussehen sollen, das neue Konzerthaus für Nürnberg. Eigentlich sollte 2021 Baubeginn sein, doch die Pläne kamen erst mal in die Schublade.
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So hätte es aussehen sollen, das neue Konzerthaus für Nürnberg. Eigentlich sollte 2021 Baubeginn sein, doch die Pläne kamen erst mal in die Schublade. © KONZERTHAUS NÜRNBERG Planungsgesellschaft mbH

Baureferent Heinz Schmeißner versenkt die Kupferkassette mit dem großen Stadtwappen in den Grundstein, Oberbürgermeister Dr. Urschlechter (Zweiter von links) rüstet sich für die Hammerschläge.
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Versenkt

Baureferent Heinz Schmeißner versenkt die Kupferkassette mit dem großen Stadtwappen in den Grundstein, Oberbürgermeister Dr. Urschlechter (Zweiter von links) rüstet sich für die Hammerschläge. © Gerardi

Auf der Baustelle im Luitpoldhain sind hundert Arbeitskräfte beschäftigt. Hier ein Blick in den künftigen großen Konzertsaal. Deutlich sind die Chorstufen und der Raum für das Orchester zu erkennen. Eine ganze Batterie Scheinwerfer ist aufgestellt, damit...
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Baustelle

Auf der Baustelle im Luitpoldhain sind hundert Arbeitskräfte beschäftigt. Hier ein Blick in den künftigen großen Konzertsaal. Deutlich sind die Chorstufen und der Raum für das Orchester zu erkennen. Eine ganze Batterie Scheinwerfer ist aufgestellt, damit... © Gerardi

...überall gute Sichtverhältnisse herrschen. Zum Beispiel auf diese Giganten: Mit den riesigen Stahlträgern wird der große Saal einmal überdacht werden. Baurat Willi Neunhöffer gibt hier Instruktionen, rechts oben spannt sich einer der starken Kräne, mit denen die stählernen "Trümmer" bewegt werden, in das Bild.
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...überall gute Sichtverhältnisse herrschen. Zum Beispiel auf diese Giganten: Mit den riesigen Stahlträgern wird der große Saal einmal überdacht werden. Baurat Willi Neunhöffer gibt hier Instruktionen, rechts oben spannt sich einer der starken Kräne, mit denen die stählernen "Trümmer" bewegt werden, in das Bild. © Gerardi

Das Richtfest fiel gleich mal ins Wasser. Im Juli 1961 mussten die Feierlichkeiten wetterbedingt in die kleine Halle verlegt werden.
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Das Richtfest fiel gleich mal ins Wasser. Im Juli 1961 mussten die Feierlichkeiten wetterbedingt in die kleine Halle verlegt werden. © Archiv

Ein Blick in den großen Saal vor dem Eröffnungskonzert im September 1963. 30 Jahre lang hatten die Nürnberger auf ihren Saalbau warten müssen, der damals als luxuriös und weltstädtisch galt. Die Kosten nach gut drei Jahren Bauzeit: 29,6 Millionen Mark.
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Ein Blick in den großen Saal vor dem Eröffnungskonzert im September 1963. 30 Jahre lang hatten die Nürnberger auf ihren Saalbau warten müssen, der damals als luxuriös und weltstädtisch galt. Die Kosten nach gut drei Jahren Bauzeit: 29,6 Millionen Mark. © Ulrich

Der Zeitungsbericht zur Eröffnung würdigte den großen Saal als "vornehme Schönheit mit Parkett, Rang und einer aparten Decke". Beim großen Festakt erklang als erstes Musikstück das "Festliche Präludium" von Richard Strauss, gefolgt von Auszügen aus Wagners "Meistersingern von Nürnberg".
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Der Zeitungsbericht zur Eröffnung würdigte den großen Saal als "vornehme Schönheit mit Parkett, Rang und einer aparten Decke". Beim großen Festakt erklang als erstes Musikstück das "Festliche Präludium" von Richard Strauss, gefolgt von Auszügen aus Wagners "Meistersingern von Nürnberg". © Ulrich

Damals hochmoderne Technik, gut versteckt: 515 Tiefstrahler mit einer Lichtleistung von 220.000 Watt sind über der Decke des großen Saals eingebaut.
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Damals hochmoderne Technik, gut versteckt: 515 Tiefstrahler mit einer Lichtleistung von 220.000 Watt sind über der Decke des großen Saals eingebaut. © Ulrich

Kommt Ihnen der Anblick bekannt vor? Das Foyer 1963 – seither durfte nichts verändert werden.
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Das Foyer

Kommt Ihnen der Anblick bekannt vor? Das Foyer 1963 – seither durfte nichts verändert werden. © Ulrich

Die künstlerisch gestaltete Eingangswand: "Marmorboden und brillantes Licht geben dem Raum ein festliches Gepräge", so das Urteil eines Kritikers vor 50 Jahren.
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Die künstlerisch gestaltete Eingangswand: "Marmorboden und brillantes Licht geben dem Raum ein festliches Gepräge", so das Urteil eines Kritikers vor 50 Jahren. © Ulrich

Im Keller der Meister­singerhalle befindet sich so manche Über­raschung, etwa die Kegelbahnen. Früher sah man hier Vereinsgruppen im weißen Dress wettei­fern.
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Im Keller der Meister­singerhalle befindet sich so manche Über­raschung, etwa die Kegelbahnen. Früher sah man hier Vereinsgruppen im weißen Dress wettei­fern. © Friedl Ulrich

Heute sind die Kegel­bahnen vergessen und eingestaubt. Bei der Dimension des Hallenkomplexes hat­te sich die Stadt Nürnberg übernommen, zumindest was den späteren Bauun­terhalt betraf.
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Heute sind die Kegel­bahnen vergessen und eingestaubt. Bei der Dimension des Hallenkomplexes hat­te sich die Stadt Nürnberg übernommen, zumindest was den späteren Bauun­terhalt betraf. © Roland Fengler

Im "Bierstüberl" im Keller wurden die Gäste nach den Aufführungen bedient. Zum Hallenbetrieb zählten im Untergeschoss ursprünglich sogar eine eigene Müllverbrennung und eine Wäscherei.
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Im "Bierstüberl" im Keller wurden die Gäste nach den Aufführungen bedient. Zum Hallenbetrieb zählten im Untergeschoss ursprünglich sogar eine eigene Müllverbrennung und eine Wäscherei. © Friedl Ulrich

Inzwischen dient die ehemalige Bierstube als Möbel-Zwischenlager. Der Raum sollte zeitweise wieder für Catering-Anlässe genutzt werden.
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Inzwischen dient die ehemalige Bierstube als Möbel-Zwischenlager. Der Raum sollte zeitweise wieder für Catering-Anlässe genutzt werden. © Roland Fengler

Et voilà: der Weinkeller.
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Et voilà: der Weinkeller. © Bauer

Helle Wandverkleidung, weiße Stuckkörperdecke und braunviolett bezogene Sitze: der kleine Saal.
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Helle Wandverkleidung, weiße Stuckkörperdecke und braunviolett bezogene Sitze: der kleine Saal. © Ulrich

"Black Magic Woman" in der MSH: Fleetwood Mac bei ihrem Auftritt im Jahre 1970.
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"Black Magic Woman" in der MSH: Fleetwood Mac bei ihrem Auftritt im Jahre 1970. © Fischer

So sah der große Parkplatz aus...
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So sah der große Parkplatz aus... © dpa

Die Außenanlage hat sich im Lauf der Jahrzehnte drastisch verändert...
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Die Außenanlage hat sich im Lauf der Jahrzehnte drastisch verändert... © Bildarchiv

Diese Ansicht von 1963 macht verständlich, warum dieses Atrium "Gartenhof" heißt. Blumenbeete und Wasserfontänen machten Eindruck auf die Besucher.
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Diese Ansicht von 1963 macht verständlich, warum dieses Atrium "Gartenhof" heißt. Blumenbeete und Wasserfontänen machten Eindruck auf die Besucher. © Gerardi

Das sollte sich jedoch ändern: Das Becken liegt inzwischen trocken. Zwar sind ein Kunstwerk und Bänke hinzugekommen, doch die Grünanlage verwilderte mangels städtischer Mittel immer mehr.
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Das sollte sich jedoch ändern: Das Becken liegt inzwischen trocken. Zwar sind ein Kunstwerk und Bänke hinzugekommen, doch die Grünanlage verwilderte mangels städtischer Mittel immer mehr. © Roland Fengler

Das Parkrestau­rant ist aufgegeben, die Spazierflächen sind verbaut und über­wuchert. Das Atrium-Hotel (Ramada) ist hinzugekommen.
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Das Parkrestau­rant ist aufgegeben, die Spazierflächen sind verbaut und über­wuchert. Das Atrium-Hotel (Ramada) ist hinzugekommen. © Roland Fengler

Der Toningenieur, der 1994 am Pult im kleinen Saal saß, arbeitete bereits mit veralteter Technik.
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Der Toningenieur, der 1994 am Pult im kleinen Saal saß, arbeitete bereits mit veralteter Technik. © Winckler

Jede Menge Kabel: Beleuchter Klaus Dippold an seinem Platz.
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Jede Menge Kabel: Beleuchter Klaus Dippold an seinem Platz. © Roland Fengler

Komfortabel ist was anderes: der Orchesterraum hinter der Bühne.
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Komfortabel ist was anderes: der Orchesterraum hinter der Bühne. © Günter Distler

Farbtupfer auf kühlem Marmor: das Foyer.
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Farbtupfer auf kühlem Marmor: das Foyer. © Günter Distler

Im September 2011 ist die Innenausstattung original – bis auf das Parkett. Arbeiter erneuern es, zum Schutz ist die Orgel verhüllt.
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Im September 2011 ist die Innenausstattung original – bis auf das Parkett. Arbeiter erneuern es, zum Schutz ist die Orgel verhüllt. © Roland Fengler

Wie geht es weiter mit der Meistersingerhalle? Klar ist: Der Pächterwechsel 2011 war nur ein Anfang. Der gesamte Komplex müsste dringend saniert werden. Nach wie vor...
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Wie geht es weiter mit der Meistersingerhalle? Klar ist: Der Pächterwechsel 2011 war nur ein Anfang. Der gesamte Komplex müsste dringend saniert werden. Nach wie vor... © Roland Fengler

... gibt es ja noch die Kritik an der Akustik des Konzerthauses. Doch...
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... gibt es ja noch die Kritik an der Akustik des Konzerthauses. Doch... © Distler

...der vieldiskutierte Vorschlag, die marode Meistersingerhalle für den Neubau eines Konzertsaals abzureißen, stößt vor allem beim Kämmerer auf wenig Begeisterung. Schließlich hat die Stadt vor über 50 Jahren jede Menge Geld in den Bau gesteckt.
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...der vieldiskutierte Vorschlag, die marode Meistersingerhalle für den Neubau eines Konzertsaals abzureißen, stößt vor allem beim Kämmerer auf wenig Begeisterung. Schließlich hat die Stadt vor über 50 Jahren jede Menge Geld in den Bau gesteckt. © Roland Fengler

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© Visualisierung/Team Johannes Kappler Architektur

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