Uttenreuth zur StUB: "Chance für den Ostast bewahren"

4.11.2020, 18:46 Uhr

Dies hat der Gemeinderat ist seiner jüngsten Sitzung mit 12:5 Stimmen beschlossen.

Seit dem Bürgerentscheid vor fünf Jahren, bei dem sich bekanntlich die Mehrheit der Landkreisbewohner gegen die StUB aussprach, hätten sich die Bedingungen grundlegend verändert, erläuterte Bürgermeister Frederic Ruth. Neben der Verbindung der Städte Erlangen, Nürnberg und Herzogenaurach, die seitdem das Projekt in Eigenregie vorantreiben, gehe es nun nicht mehr allein um einen "Stummel bis Uttenreuth".

Höhere Förderung

Vielmehr erhöhe die Weiterführung nach Neunkirchen am Brand und eventuell sogar bis zum Markt Eckental die Attraktivität erheblich. Mittlerweile ist laut Ruth von einer staatlichen Förderung von bis zu 95 Prozent auszugehen. Anders als noch 2015 gebe es jetzt auch Zuschüsse für Streckenabschnitte ohne eigenen Gleiskörper, wodurch sich die Aussichten für die Verlängerung bis Neunkirchen und Eckental stark verbessert hätten.

Die Bedeutung des Klimaschutzes werde heute auch wesentlich höher eingestuft, als es noch zum Zeitpunkt des Bürgerentscheids der Fall war. Vor allem habe der Bundestag das Klimapaket verabschiedet, sodass die finanzielle Last für die Kommunen durch die geplanten Förderprogramme deutlich geringer wäre, betonte der Bürgermeister.

"Ein unglaublicher Takt"

Wolfgang Leeb, der Sprecher der Fraktion von Bürgergemeinschaft und Freien Wählern, äußerte freilich Zweifel, ob die StUB wirklich die erhoffte Entlastung für Uttenreuth bringen würde. Er rechnete aus, dass in der Rushhour alle fünf Minuten eine Straßenbahn fahren müsse, damit ein Vorteil gegenüber den momentanen Bussen erreicht werde: "Das wäre ein unglaublicher Takt, der kaum realistisch sein dürfte."

Auch könne er sich nur schwer vorstellen, wie die Strecke mit einer Oberleitung durch Uttenreuth geführt werden solle. Im Vergleich zu den Bussen sei ein schienengebundenes System ohnehin sehr unflexibel. Vor allem vermisste Leeb, dass nicht auch andere Lösungen geprüft werden, um die Verkehrsbelastung der Gemeinde zu reduzieren.

Bürger sollen abstimmen

Bürgermeister Ruth stellte heraus, dass es gegenwärtig nicht darum gehe, darüber zu entscheiden, ob ein Ostast der StUB gebaut wird oder nicht. Dies liege ohnehin nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde. Aber es sei wichtig, sich die Option hierfür offenzuhalten und die aktuelle Chance nicht zu verpassen.

Ruth hält es für den besten Weg, dass am Ende erneut die Bürger über die Verwirklichung eines Ostasts abstimmen. Dazu sei es unbedingt erforderlich, die genauen Daten zu ermitteln. Hierzu gehörten der mögliche Streckenverlauf, die Kosten und die Höhe der Zuschüsse.

Landrat hatte um Signale gebeten

Birgit Schobert (CSU) gab zu bedenken, dass auch die momentanen Zahlen bald veraltet sein könnten: "Durch die Corona-Krise ist das Homeoffice auch bei vielen Firmen in Erlangen ziemlich forciert worden. Das wirkt sich entsprechend auf die Pendlerströme aus. Hier sollten wir die Entwicklung in den nächsten ein bis zwei Jahren abwarten."

Der Bürgermeister sowie Silke Kreitz und Wolfgang Hirschmann von den Grünen wiesen darauf hin, dass Landrat Alexander Tritthart und der Kreistag um Signale von den betroffenen Gemeinden gebeten hätten, ob ein Ostast der StUB noch einmal geprüft werden solle. Es gehe darum, dass dieser in dem Gesamtförderantrag enthalten sei, so Ruth. Gebaut werde dann ohnehin in Etappen.

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