VfB Eichstätt hat den DFB-Pokal verpasst - vorerst jedenfalls

10.6.2021, 07:10 Uhr
VfB Eichstätt hat den DFB-Pokal verpasst - vorerst jedenfalls

© Foto: Norbert Dengler

VfB-Coach Markus Mattes war zu diesem Zeitpunkt längst in die Kabine geflüchtet. "Ich wollte mir einfach nicht mitansehen, wie eine andere Mannschaft auf unserem Platz feiert", sagte er später. Mitansehen musste er sich davor allerdings die gnadenlose Effizienz der Bayreuther im Duelle der beiden Regionalligisten.

Chris Wolf (14.), Markus Ziereis (30.) und Patrick Weimar (42.) sorgten vor den behördlich zugelassenen 500 Zuschauern bereits im ersten Durch-gang für die 3:0-Vorentscheidung. Dabei hatte der VfB vor allem in der Anfangsphase drei gute Möglichkeiten. Die beste davon vergab Fabian Eberle, als er am starken SpVgg-Keeper Sebastian Kolbe scheiterte.

Bei seiner Kabinenpredigt schwörte der Eichstätter Coach seine Jungs dennoch auf eine Aufholjagd ein. "Ziel war es, früh den Anschlusstref-fer zu erzielen", so der 45-Jährige. Doch als Julian Kügel in der 52. Minu-te bei einer Doppelchance zweimal an Kolbe scheiterte, war der Anfangselan dahin. "Letztendlich geht es im Fußball um Tore. Und die haben wir nicht gemacht, Bayreuth dagegen schon", stellte Mattes ernüchtert fest.

"Eine schwere Hypothek"

Ins gleiche Horn blies Co-Trainer Michael Panknin: "Wenn man gegen so einen Gegner bestehen will, muss man einfach ein Tor machen. Irgendwie hat uns nach dem Rückstand der Mut gefehlt. Das 0:3 zur Halbzeit war dann eine schwere Hypothek. Es hat nicht sollen sein", sagte der Treuchtlinger, der bereits vor dem Anpfiff wie viele andere Spieler verabschiedet wurde.

Der 32-Jährige Panknin, der erst Anfang dieser Woche Geburtstag feierte, kehrt als Spielertrainer zum Südwest-Landesligisten FC Ehekirchen zurück. Ihr Abschiedsspiel im Finale bestritten auch Atdhedon Lushi, der Raitenbucher Lucas Schraufstetter, Dominik Wolfsteiner, Jakob Zitzelsberger (alle zum FC Pipinsried), Ismailcan Usta (unbekannt) und der Weißenburger Fabian Eberle (SV Wettelsheim).

"Wenn man 0:3 verliert, dann war es ein verdienter Sieg für den Gegner. Deshalb Glückwunsch an Bayreuth", sagte Eberle nach dem Match unter der Leitung von Bundesliga-Schiedsrichter Florian Badstübner. "Wir haben zwar an uns geglaubt, aber im Endeffekt hat die Durchschlagskraft gefehlt. Und vielleicht waren wir auch zu nervös."

Eberle: "Ich hatte fünf tolle Jahre in Eichstätt"

Somit blieb der "goldenen Generation" des VfB, die 2018/2019 sensationell die Bayerische Amateurmeisterschaft gewann, ein letzter großer Coup verwehrt. Eberle blickt trotzdem mit großem Stolz auf seine Zeit in der Domstadt zurück. "Ich hatte fünf tolle Jahre in Eichstätt, die mich sowohl menschlich als auch fußballerisch geprägt haben. Ich habe auf allen Ebenen, sei es Mitspieler, Trainerteam, Ordner oder ehrenamtliche Helfer, viele neue Freunde gefunden. Dafür kann ich nur Danke sagen."

Der VfB Eichstätt darf trotz der Final-Niederlage weiterhin vom DFB-Pokal-Wettbewerb träumen. Denn durch den Einzug ins Ligapokal-Finale hatte sich die Mannschaft automatisch für das Viertelfinale im BFV-Totopokal qualifiziert, der noch im Juni zu Ende gespielt wird. Gegner ist Wacker Burghausen. Im Rennen ist auch noch der Drittligist Türk Gücü München. Voraussichtliche Spieltermine für die Viertelfinals sind der 19. und 22. Juni.

In jedem Fall wird Trainer Mattes dann schon seine neue Mannschaft aufbieten. Die Neuzugänge – unter anderem Thomas Selz vom FV Dittenheim – waren zuletzt bereits im Training dabei. Bis nächsten Dienstag gönnt Mattes seinen Schützlingen eine Pause – und hofft auf zeitnahe Bekanntgabe weiterer Neuzugänge. "Denn wir brauchen schon noch ein paar Spieler", so der VfB-Coach.

VfB Eichstätt: Junghan, Graßl (46. Lushi), Waffler, Zitzelsberger, Lamprecht, Federl, Wolfsteiner, Schraufstetter, Heinloth (71. Neumayer), Eberle, Kügel.

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