Warum in Franken ein frohes Helau erschallt

14.2.2012, 18:32 Uhr
Warum in Franken ein frohes Helau erschallt

© WDR

„Da gibt es ganz unterschiedliche Interpretationen“, sagt Bernhard Schlereth, Präsident des Fastnacht-Verbands Franken. Die Brauchtumsforscher kennen viele Erklärungen. „Es könnte sein, dass sich Helau vom kirchlichen Halleluja abgeleitet hat“, sagt Schlereth.

Manche meinen auch, dass es ursprünglich einfach „Hallo“ oder „He, du da“ geheißen hat. Da Fasching gefeiert wird, um böse Wintergeister zu vertreiben, könnte es auch „Hölle auf“ heißen, um die Unheilbringer in die Unterwelt zurückzuschicken. „Wissenschaftlich belegt ist die Herkunft nicht eindeutig“, sagt Schlereth.

Sicher ist jedoch, dass das Rufen dazu dient, „die Stimmung anzuheizen“. Für die Aktiven ist ein dreifaches Helau der Lohn für ihre Leistung. Im Rheinland ruft man „Alaaf“, südlich von Rhein und Main „Helau“. „Insgesamt existieren bis zu 500 verschiedene Narrenrufe“, sagt Schlereth. Helau ist der bekannteste, der sowohl in Franken, als auch in der Karnevalshochburg Mainz gerufen wird.

Außerdem haben viele Städte ihren ganz eigenen, oft außergewöhnlichen Faschingsruf. „Das kann etwas sein, dass den Ort besonders symbolisiert, um die eigene Identität hervorzuheben oder sich vom Nachbarort abzugrenzen“, erklärt Schlereth. In Nürnberg, Zirndorf und Schwabach grüßt man mit Aha, in Allersberg heißt es Alaaf und in Coburg Idiss Ahoi. Die Narren der Fastnachtsgesellschaft Geißbock aus Neustadt an der Aisch rufen sogar „Häbberla Mäh“ in Anlehnung an das inoffizielle Wappentier der Stadt.

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