Altersvorsorge in Corona-Zeiten: Das bieten die Versicherer

7.4.2020, 05:57 Uhr
Altersvorsorge in Corona-Zeiten: Das bieten die Versicherer

© Foto: Nürnberger Versicherung/PR

Mehr finanzieller Spielraum für Versicherungsnehmer in Corona-Zeiten: Die Versicherungsgesellschaften Universa und die Nürnberger Versicherung, jeweils mit Sitz in Nürnberg, kommen ihren Kunden bei der Beitragszahlung entgegen. Auch der deutsche Branchenprimus Allianz hat reagiert.

Kunden der Universa-Versicherung können ihre Beitragszahlungen unkompliziert bis zu sechs Monate aussetzen. Bis Ende Juni reicht dazu ein einfacher Antrag aus. Das gilt für alle Arten der Lebensversicherung, teilte die Assekuranz mit. Die Beitragsfreistellung betrifft also reine Privatrenten genauso wie die betriebliche Altersvorsorge sowie Riester- und Rürup-Verträge.

Die Universa setzt damit die bisherige Regel außer Kraft. Derzufolge war die Beitragsfreistellung erst nach einem Jahr Laufzeit und nur alle drei Jahre möglich. Die neue Regel soll es Freiberuflern und Selbstständigen ermöglichen, flexibel auf finanzielle Engpässe zu reagieren.

Schutz bleibt erhalten

Auch Angestellte können profitieren, sagt Universa-Sprecher Stefan Taschner. Wer zum Beispiel im Dezember einen Vertrag geschlossen hat und jetzt in Kurzarbeit gehen müsse, werde entlastet.

Der Platzhirsch in Mittelfranken, die Nürnberger Versicherungsgruppe, räumt den Kunden wegen des Coronavirus größere Flexibilität ein. Versicherungsnehmer haben in aller Regel die Möglichkeit, den Beitrag für sechs Monate zinsfrei zu stunden.


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Das gilt für die sogenannten Einkommensschutztarife – dazu zählen nicht zuletzt die Berufsunfähigkeitsversicherung und die Grundfähigkeitsversicherung – sowie für Altersvorsorgetarife. Die Beiträge könnten dann anschließend nachgezahlt werden, erklärt Michael Martin, Leiter des Bereichs Produktmanagement und Marktmanagement Leben. Das sei auf einen Schlag möglich oder verteilt auf mehrere Monate oder Jahre. Der Versicherungsschutz bleibe während der Stundung erhalten.

Außerdem könnten Kunden Verträge bis zu zwölf Monate beitragsfrei stellen. Das sei oft besser als Verträge komplett zu kündigen. Beispiel Riester-Verträge: Bei einer Kündigung müssen die staatlichen Zuschüsse zurückgezahlt werden, so Unternehmenssprecher Matthias Schenk. Bei einer Beitragsfreistellung reduziere sich dagegen einfach nur die Summe, die später einmal ausgezahlt werde.

In die Kritik geraten

Auch die Allianz, der größte Versicherungskonzern Deutschlands, sieht eine "aktuell herausfordernde Situation für Kunden" und verweist auf ihre Angebote im Zuge der Pandemie. Bei Versicherungen, die länger als drei Monate bestehen, sind "Stundungen form- und zinslos von bis zu sechs Monaten möglich", so Sprecherin Heike Siegl. Das bezieht sich auf Versicherungen mit Sparanteil sowie auf Risikolebensversicherungen, Berufsunfähigkeitsabsicherungen und Pflegeversicherungen.

Auch in anderen Bereichen will sich die Allianz flexibel zeigen. So können Kunden der Allianz-Baufinanzierung die Tilgungsraten über die gesetzlichen Fristen hinaus aussetzen.


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In der Coronakrise war die Versicherungsbranche zuletzt teilweise in die Kritik geraten. Der Grund war das Verhalten einiger Versicherer im Geschäftsfeld Schutz bei Betriebsschließungen. Einige hatten Zahlungen verweigert, da das Coronavirus in entsprechenden Verträgen als Grund für den Versicherungsfall nicht aufgelistet war.

 


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