Bangen vor der Stromrechnung: N-Ergie rechnet mit Corona-Folgen

Nürnberg - Die N-Ergie bereitet ihre Berater auf verstärkte Anfragen von Kunden vor, die in Zeiten coronabedingter Einkommensverluste Probleme bei der Bezahlung ihrer Strom- und Gasrechnung bekommen. Zugleich macht Konzernchef Josef Hasler allen Kunden vorsichtig Mut, was die Entwicklung der Energiepreise in diesem Jahr angeht.

"Rein was die Entwicklung der Energiepreise an den Handelsbörsen angeht, bietet sich eine Strom- und Gaspreissenkung an", stellte Hasler in Aussicht. Hintergrund ist, dass die Einkaufspreise für Strom und Gas seit inzwischen gut zwei Jahren tendenziell fallen. Man werde vor einer Entscheidung in dieser Frage allerdings erst noch bis Herbst abwarten müssen, bis bekannt sei, wie sich beispielsweise auch Netzentgelte oder die EEG-Umlage entwickeln, schränkte er zugleich ein. Schließlich machten solche Abgaben einen wesentlichen Teil der Energietarife aus.

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Kurzfristig freilich ist auch beim regionalen Energieversorger Corona derzeit das alles beherrschende Thema. "Wie Sie wissen, sind wir sehr erfolgreich im Großkundenvertrieb unterwegs", so Hasler. In diesen Zeiten jedoch wird das zum Problem, denn viele dieser Kunden, etwa in der Auto- oder der chemischen Industrie, bräuchten plötzlich viel weniger Strom als ursprünglich vereinbart. Eine logische Folge der vielerorts heruntergefahrenen Produktion.

Auf bedingungslose Vertragserfüllung will die N-Ergie nicht pochen, denn man wolle die Kunden ja langfristig nicht verlieren. "Wir führen deshalb im Moment sehr viele intensive Gespräche", so Hasler. Sicher sei aber schon jetzt, dass man als Konsequenz das eigene Ergebnisziel für 2020 in Höhe von 90 bis 95 Millionen Euro so "bei Weitem" nicht erreichen werde.

Zugleich ist sich der Konzernchef bewusst, dass auch bei vielen Privatkunden durch die Corona-Krise in den kommenden Wochen das Geld knapper werden dürfte. "Da rechnen wir dann mit einer steigenden Zahl von Anrufen bei unseren Beratern", so Hasler mit Blick auf den nächsten Versand der monatlichen Energierechnungen. Er verspricht aber, dass man in jedem Fall versuchen werde, ein tragbare Lösung für beide Seiten zu finden. "Eine weitere Möglichkeit, die wir anbieten, sind außerdem unsere Energieberatungen, mit denen sich der Verbrauch im Alltag senken lässt."

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Im vergangenen Geschäftsjahr hat die N-Ergie einen Umsatz von 2,27 Milliarden Euro erwirtschaftet (2018: 2,14 Milliarden Euro). Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit stieg von 129,2 Millionen Euro auf 135,1 Millionen Euro. "2019 war ein tolles Jahr für uns", so Hasler. Und vor allem: coronafrei.