Insolvenzen

Corona-Pleiten: Diese Unternehmen hat es schon getroffen

24.6.2021, 07:12 Uhr
Normalerweise verkauft das Familienunternehmen Käthe Wohlfahrt auf zahlreichen Weihnachtsmärkten Nussknacker, Krippenfiguren und Schmuck für den Baum. Doch durch die Beschränkungen im Zuge der Corona-Krise wurden nicht nur die Weihnachtsmärkte abgesagt, auch die Läden des Traditionsunternehmens aus Rothenburg ob der Tauber mussten wieder schließen. Um das Unternehmen zu retten, beantragte Käthe Wohlfahrt kurz vor Weihnachten ein Schutzschirmverfahren - mit Erfolg: Mitte März teilte das Unternehmen mit, dass der Insolvenzplan stehe. Damit ist zum jetzigen Zeitpunkt der Weg frei für die Fortführung des Geschäftsbetriebs.
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Käthe Wohlfahrt

Normalerweise verkauft das Familienunternehmen Käthe Wohlfahrt auf zahlreichen Weihnachtsmärkten Nussknacker, Krippenfiguren und Schmuck für den Baum. Doch durch die Beschränkungen im Zuge der Corona-Krise wurden nicht nur die Weihnachtsmärkte abgesagt, auch die Läden des Traditionsunternehmens aus Rothenburg ob der Tauber mussten wieder schließen. Um das Unternehmen zu retten, beantragte Käthe Wohlfahrt kurz vor Weihnachten ein Schutzschirmverfahren - mit Erfolg: Mitte März teilte das Unternehmen mit, dass der Insolvenzplan stehe. Damit ist zum jetzigen Zeitpunkt der Weg frei für die Fortführung des Geschäftsbetriebs. © Daniel Karmann, NNZ

Ebenfalls kurz vor Weihnachten gab das Nürnberger Sicherheitsunternehmen Engelhardt und Co. die Insolvenz bekannt. Das Unternehmen musste zuvor Umsatzrückgänge in Höhe von 80 Prozent verkraften, nachdem Messen und andere Veranstaltungen abgesagt und Sportveranstaltungen nur noch ohne Publikum stattfanden. Im März wurde das Unternehmen an den bundesweit tätigen Sicherheitsanbieter Power Person-Objekt-Werkschutz GmbH verkauft und gehört seitdem zu der Gruppe. 
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Engelhardt und Co.

Ebenfalls kurz vor Weihnachten gab das Nürnberger Sicherheitsunternehmen Engelhardt und Co. die Insolvenz bekannt. Das Unternehmen musste zuvor Umsatzrückgänge in Höhe von 80 Prozent verkraften, nachdem Messen und andere Veranstaltungen abgesagt und Sportveranstaltungen nur noch ohne Publikum stattfanden. Im März wurde das Unternehmen an den bundesweit tätigen Sicherheitsanbieter Power Person-Objekt-Werkschutz GmbH verkauft und gehört seitdem zu der Gruppe.  © Eduard Weigert

Schokolade macht glücklich und hilft vielen Menschen gegen Frust. Obwohl der Konsum wegen der Corona-Pandemie und den einhergehenden Beschränkungen derzeit wohl hoch ist, brachte die Krise namhafte Süßwarengeschäfte in Bedrängnis. Die zur Deutschen Confiserie Holding (DCH) gehörenden Fachhändler Arko, Eilles und Hussel haben beim Amtsgericht Norderstedt in Schleswig-Holstein vorläufige Insolvenz in Eigenregie beantragt. Allein in Nürnberg und näherer Umgebung gibt es drei Hussel-Läden und sechs Eilles-Filialen. Anfang Juni 2021 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. 
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Eilles und Hussel

Schokolade macht glücklich und hilft vielen Menschen gegen Frust. Obwohl der Konsum wegen der Corona-Pandemie und den einhergehenden Beschränkungen derzeit wohl hoch ist, brachte die Krise namhafte Süßwarengeschäfte in Bedrängnis. Die zur Deutschen Confiserie Holding (DCH) gehörenden Fachhändler Arko, Eilles und Hussel haben beim Amtsgericht Norderstedt in Schleswig-Holstein vorläufige Insolvenz in Eigenregie beantragt. Allein in Nürnberg und näherer Umgebung gibt es drei Hussel-Läden und sechs Eilles-Filialen. Anfang Juni 2021 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.  © Stefan Hippel, NNZ

Die Gastronomie hat es hart erwischt in der Corona-Pandemie. Selbst wenn die Restaurants irgendwann wieder aufmachen, wird bei der deutschlandweit bekannten Steakhauskette "Maredo" die Küche kalt bleiben. Schon im März 2020 stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag; die erneuten Schließungen im zweiten Lockdown gaben der Kette den Rest. Wie das Unternehmen zuletzt mitteilte, wurden alle Mitarbeiter entlassen und die bestehenden Mietverhältnisse für die Restaurants gekündigt. 
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Maredo

Die Gastronomie hat es hart erwischt in der Corona-Pandemie. Selbst wenn die Restaurants irgendwann wieder aufmachen, wird bei der deutschlandweit bekannten Steakhauskette "Maredo" die Küche kalt bleiben. Schon im März 2020 stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag; die erneuten Schließungen im zweiten Lockdown gaben der Kette den Rest. Wie das Unternehmen zuletzt mitteilte, wurden alle Mitarbeiter entlassen und die bestehenden Mietverhältnisse für die Restaurants gekündigt.  © Marcel Kusch, dpa

An mehr als 170 Standorten betreibt die Adler Modemärkte AG Filialen, darunter auch in Fürth und Neumarkt. Der Fokus liegt auf einer Kundschaft über 55 Jahren. Im Januar 2021 musste das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen. Auslöser seien die erheblichen Umsatzeinbußen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schließungen fast aller Verkaufsfilialen als Folge des Lockdowns. Nach dem Insolvenzantrag straffte das Unternehmen die Kosten und konnte so zunächst weitermachen. Zusammen mit einem staatlichen Kredit hielt Adler den Geschäftsbetrieb am Laufen. Inzwischen befindet sich die Modekette nach eigenen Angaben in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht als neuem Investor. Anfang Juli wurde zudem der Sanierungsplan beim Amtsgericht Aschaffenburg eingereicht. Dieser sieht den Abbau von rund 500 Stellen vor.
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Adler Modemärkte

An mehr als 170 Standorten betreibt die Adler Modemärkte AG Filialen, darunter auch in Fürth und Neumarkt. Der Fokus liegt auf einer Kundschaft über 55 Jahren. Im Januar 2021 musste das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen. Auslöser seien die erheblichen Umsatzeinbußen durch die seit Mitte Dezember 2020 andauernden Schließungen fast aller Verkaufsfilialen als Folge des Lockdowns. Nach dem Insolvenzantrag straffte das Unternehmen die Kosten und konnte so zunächst weitermachen. Zusammen mit einem staatlichen Kredit hielt Adler den Geschäftsbetrieb am Laufen. Inzwischen befindet sich die Modekette nach eigenen Angaben in fortgeschrittenen Verhandlungen mit dem Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht als neuem Investor. Anfang Juli wurde zudem der Sanierungsplan beim Amtsgericht Aschaffenburg eingereicht. Dieser sieht den Abbau von rund 500 Stellen vor. © David Hutzler, dpa

Der traditionsreiche Warenhauskonzern war bereits zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 in eine massive Schieflage geraten und hatte Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Im Zuge des Insolvenzverfahrens gelang es, Schulden in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro abzuschütteln. Mittlerweile wurde das Verfahren beendet. Für Tausende Mitarbeiter bedeutete die Neuaufstellung allerdings den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Rund 130 Kaufhäuser und mehr als 16.000 Arbeitsplätze blieben aber erhalten.
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Galeria Karstadt Kaufhof

Der traditionsreiche Warenhauskonzern war bereits zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 in eine massive Schieflage geraten und hatte Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Im Zuge des Insolvenzverfahrens gelang es, Schulden in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro abzuschütteln. Mittlerweile wurde das Verfahren beendet. Für Tausende Mitarbeiter bedeutete die Neuaufstellung allerdings den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Rund 130 Kaufhäuser und mehr als 16.000 Arbeitsplätze blieben aber erhalten. © Hendrik Schmidt, dpa

Die beiden Schwestergesellschaften Tadano Faun in Lauf und Tadano Demag in Zweibrücken hatten im Herbst ein Schutzschirmverfahren beantragt. Anfang Januar eröffnete das Amtsgericht daraufhin das Insolvenzverfahren. Noch im selben Monat wurden zudem rund 400 Mitarbeiter - 114 davon in Lauf - entlassen. Zusammen mit dem von den Gläubigern angenommenen Schuldenschnitt soll es Tadano nun wieder auf die Beine schaffen. 
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Tadano Faun

Die beiden Schwestergesellschaften Tadano Faun in Lauf und Tadano Demag in Zweibrücken hatten im Herbst ein Schutzschirmverfahren beantragt. Anfang Januar eröffnete das Amtsgericht daraufhin das Insolvenzverfahren. Noch im selben Monat wurden zudem rund 400 Mitarbeiter - 114 davon in Lauf - entlassen. Zusammen mit dem von den Gläubigern angenommenen Schuldenschnitt soll es Tadano nun wieder auf die Beine schaffen.  © Ralf Münch, NN

Der Modekonzern Esprit hatte bereits Ende März 2020 für mehrere unter der Corona-Krise leidende deutsche Tochtergesellschaften ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich vor Forderungen der Gläubiger zu schützen. Der Konzern, der zuvor schon auf Sanierungskurs war, hatte weitere Stellen gestrichen, Läden geschlossen und Kosten gekappt. Mittlerweile konnte die Kette das Insolvenzverfahren abschließen und will jetzt nach eigener Aussage "neu durchstarten". 
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Esprit

Der Modekonzern Esprit hatte bereits Ende März 2020 für mehrere unter der Corona-Krise leidende deutsche Tochtergesellschaften ein Schutzschirmverfahren beantragt, um sich vor Forderungen der Gläubiger zu schützen. Der Konzern, der zuvor schon auf Sanierungskurs war, hatte weitere Stellen gestrichen, Läden geschlossen und Kosten gekappt. Mittlerweile konnte die Kette das Insolvenzverfahren abschließen und will jetzt nach eigener Aussage "neu durchstarten".  © Rolf Vennenbernd, dpa

Der Damenmodehändler Bonita schwächelt schon länger, die Schließungen im Zuge der Lockdowns verschärften die Finanzprobleme zusätzlich: Im März stimmte das Gericht dem Insolvenzplan zu, der den Händler aus seinem Tief holen soll. Welche Maßnahmen im Zuge der Sanierung durchgeführt werden sollen, ist derzeit noch nicht bekannt. 
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Bonita

Der Damenmodehändler Bonita schwächelt schon länger, die Schließungen im Zuge der Lockdowns verschärften die Finanzprobleme zusätzlich: Im März stimmte das Gericht dem Insolvenzplan zu, der den Händler aus seinem Tief holen soll. Welche Maßnahmen im Zuge der Sanierung durchgeführt werden sollen, ist derzeit noch nicht bekannt.  © Foto: Tim Händel

Die Corona-Krise macht aber nicht nur der Gastronomie und Modeketten zu schaffen. Auch kleineren Unternehmen bricht sie das Genick. So auch der Pegnitzer Firma Montec, einem Montagedienstleister für Bauelemente. Durch die ausfallenden Einnahmen kam das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten und geriet unter anderem mit den Sozialversicherungsbeiträgen in Rückstand. Zum Jahresende 2020 wurde der Insolvenzantrag gestellt. 
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Montec

Die Corona-Krise macht aber nicht nur der Gastronomie und Modeketten zu schaffen. Auch kleineren Unternehmen bricht sie das Genick. So auch der Pegnitzer Firma Montec, einem Montagedienstleister für Bauelemente. Durch die ausfallenden Einnahmen kam das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten und geriet unter anderem mit den Sozialversicherungsbeiträgen in Rückstand. Zum Jahresende 2020 wurde der Insolvenzantrag gestellt.  © Ralf Münch, NN

Nach 30 Jahren ist nun Schluss: Neun Monate nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens steht Promod in Deutschland endgültig vor dem Aus im stationären Handel. Ende Februar schloss das Unternehmen seine letzten 32 Filialen. Als Grund nannte Promod die massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie. Auch in Nürnberg hatte die Kette ein Geschäft in der Breiten Gasse. 
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Promod

Nach 30 Jahren ist nun Schluss: Neun Monate nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens steht Promod in Deutschland endgültig vor dem Aus im stationären Handel. Ende Februar schloss das Unternehmen seine letzten 32 Filialen. Als Grund nannte Promod die massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie. Auch in Nürnberg hatte die Kette ein Geschäft in der Breiten Gasse.  © Nicolas Guyonnet via www.imago-images.de

Bereits Mitte September wurde bekannt, dass die Framode GmbH mit Sitz im badischen Willstätt, der die deutschen Filialen der Kette Pimkie gehören, zahlungsunfähig ist. Im April wurde das Insolvenzverfahren beendet. Im Sanierungsplan wurde festgelegt, nur 40 der bislang 75 Filialen zu behalten; auch in Franken sollen einige der bisherigen Filialen wegfallen. Nach eigenen Angaben beschäftigte die Framode GmbH im September 2020 noch rund 350 Mitarbeiter. Davon bleiben nun 300 im Unternehmen.
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Pimkie

Bereits Mitte September wurde bekannt, dass die Framode GmbH mit Sitz im badischen Willstätt, der die deutschen Filialen der Kette Pimkie gehören, zahlungsunfähig ist. Im April wurde das Insolvenzverfahren beendet. Im Sanierungsplan wurde festgelegt, nur 40 der bislang 75 Filialen zu behalten; auch in Franken sollen einige der bisherigen Filialen wegfallen. Nach eigenen Angaben beschäftigte die Framode GmbH im September 2020 noch rund 350 Mitarbeiter. Davon bleiben nun 300 im Unternehmen. © Peter Hartenfelser via www.imago-images.de, imago images/Hartenfelser

Im Mai wurde bekannt, dass auch die Brauerei "Franken Bräu" aus Mitwitz in Oberfranken insolvent ist. Eigentlich sollte die Marke mit neuem Design zum 500. Geburtstag wieder durchstarten, doch Corona durchkreuzte die Pläne. Bereits 2019 gab es bei der Traditionsbrauerei massive Probleme: Immer wieder musste der Betrieb Bier wegen Verunreinigungen zurückrufen. Durch die Pandemie konnte sich die Brauerei nun nicht mehr erholen. 
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Franken Bräu

Im Mai wurde bekannt, dass auch die Brauerei "Franken Bräu" aus Mitwitz in Oberfranken insolvent ist. Eigentlich sollte die Marke mit neuem Design zum 500. Geburtstag wieder durchstarten, doch Corona durchkreuzte die Pläne. Bereits 2019 gab es bei der Traditionsbrauerei massive Probleme: Immer wieder musste der Betrieb Bier wegen Verunreinigungen zurückrufen. Durch die Pandemie konnte sich die Brauerei nun nicht mehr erholen.  © Günter Distler, NN

Ein großer Teil des Orsay-Sortiments besteht aus feiner Geschäfts- und Gesellschaftskleidung, die während des Corona-Lockdowns deutlich weniger nachgefragt wurde. Um eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, meldete Orsay am 26. November 2021 ein Schutzschirmverfahren an, bei dem es sich in Eigenregie sanieren wollte. Im Februar 2022 wurde bekannt, dass 79 der insgesamt 197 Filialen in Deutschland geschlossen werden sollen. Davon betroffen war auch der Nürnberger Standort in der Breiten Gasse 59. Nun wolle Orsay aber zum 1. Juli 2022 vorsorglich die Mietverträge aller Filialen kündigen - obwohl die Suche nach einem neuen Betreiber "sehr gut" läuft, wie das Unternehmen sagt.
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Orsay

Ein großer Teil des Orsay-Sortiments besteht aus feiner Geschäfts- und Gesellschaftskleidung, die während des Corona-Lockdowns deutlich weniger nachgefragt wurde. Um eine drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, meldete Orsay am 26. November 2021 ein Schutzschirmverfahren an, bei dem es sich in Eigenregie sanieren wollte. Im Februar 2022 wurde bekannt, dass 79 der insgesamt 197 Filialen in Deutschland geschlossen werden sollen. Davon betroffen war auch der Nürnberger Standort in der Breiten Gasse 59. Nun wolle Orsay aber zum 1. Juli 2022 vorsorglich die Mietverträge aller Filialen kündigen - obwohl die Suche nach einem neuen Betreiber "sehr gut" läuft, wie das Unternehmen sagt. © Manfred Segerer via www.imago-images.de, NN

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