Das Geschäft boomt: So viel geben wir an Fasching aus

23.2.2020, 06:00 Uhr
Das Geschäft boomt: So viel geben wir an Fasching aus

© Foto: Federico Gambarini/dpa

Die fünfte Jahreszeit bringt längst nicht mehr nur Kinderaugen zum Strahlen und Kölner Karnevalisten zur Ekstase, sie bringt auch Verbraucher dazu, den Geldbeutel weit zu öffnen. Zumindest einen Teil der Deutschen: Etwa neun Prozent gaben in einer Umfrage des Handelsforschungsinstituts IFH Köln an, speziell für die Faschingstage einzukaufen. Vielen Wirtschaftsbereichen beschert diese Faschingslust ein Umsatzplus. Und nicht nur das: Die Bereitschaft der Deutschen, für Kostüme, Schminke und Accessoires, Krapfen, Luftschlangen und alkoholische Getränke Geld auszugeben, wächst.

So planen 38 Prozent der Befragten, heuer mehr Geld als im Vorjahr für den Fasching auszugeben. Nur 20 Prozent wollen in diesem Jahr weniger ausgeben. Insbesondere bei Familien mit Kindern sind Ausgaben für die Faschingszeit fest eingeplant. In den meisten Fällen geht es um Besorgungen für die eigene Faschingsparty, aber auch um Verkleidungen, Schminke oder Schmuck.

300 Millionen Umsatz pro Jahr

Laut Volker Schmid von der Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie bescheren die Verkäufe von Kostümen, Hüten, Masken, Schminke und Accessoires den deutschen Herstellern mittlerweile rund 300 Millionen Euro Umsatz pro Jahr.

Die aktuelle Saison ist zwar noch nicht ganz vorbei, es zeichne sich allerdings bereits ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr ab. Auch Martin Markert, Inhaber des Party-und-Event-Geschäfts Feiermeier, bestätigt diesen Trend. In beiden Nürnberger Filialen sei der Umsatz in den vergangenen Jahren gestiegen, genaue Zahlen wolle man nicht nennen. Markert erklärte, er stelle in letzter Zeit eine erhöhte Nachfrage nach hochwertigen Kostümen fest sowie den Wunsch der Kunden, durch die Verkleidung in eine andere Rolle zu schlüpfen. "Bis vor einigen Jahren waren ein Hütchen oder eine Perücke noch Verkleidung genug", so Markert. Das sei für viele nun nicht mehr ausreichend.

Gemessen an der Verkaufsmenge stand im Jahr 2017 der Verkauf von Schmink-Sets deutschlandweit (6,3 Millionen Stück) an erster Stelle, aktuellere Zahlen soll es laut Fachgruppe Karneval erst im Laufe des Jahres geben. An zweiter Stelle kommt der Verkauf von Erwachsenenkostümen: Insgesamt wurden 2,3 Millionen Stück erworben, dem gegenüber stehen 1,9 Millionen Kinderkostüme. Hinzu kommen 1,9 Millionen Hüte und eine Million Perücken. Am meisten Geld werde in Köln und Düsseldorf für die Kostüme ausgegeben, so Schmid.


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Auch die Krapfen gehören untrennbar zur Karnevalszeit. "Der Beck" verkauft sie beispielsweise in den rund 150 Filialen von Oktober bis April – also nicht nur in der Faschingszeit. Allein zwischen Weiberfastnacht und Faschingsdienstag würden in der Tennenloher Backstube 260 000 Krapfen hergestellt. Die tägliche Menge an Krapfen steigert sich dabei kontinuierlich und erreicht am Wochenanfang ihren Höhepunkt – da verlangt es wohl den meisten Karnevalisten danach.

Hiffenmark-Krapfen sind in der Region am beliebtesten

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZVDB) schätzt den deutschlandweiten "Krapfen-Konsum" auf mehr als 240 Millionen Stück, insgesamt mache der Verkauf, so die GfK, einen Umsatz von 140,4 Millionen Euro aus.

ist zumindest gemäß der Verkaufszahlen von "Der Beck" weiterhin der Klassiker mit Hiffenmark, so Pressesprecher Tobias Ballbach.

Der ZVDB benennt die mit Marmelade gefüllte Variante als den deutschen Kassenschlager. Zumindest im Norden und Osten spiele aber auch der mit Pflaumenmus gefüllte Krapfen eine große Rolle, oder etwa die Mutzen im Westen, ein rheinisches Siedegebäck.

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