Deutsche Bank: Kommt die Fusion mit der Commerzbank?

9.3.2019, 18:01 Uhr
Deutsche Bank: Kommt die Fusion mit der Commerzbank?

© Arne Dedert/dpa

Der Vorstand des größten deutschen Geldhauses habe beschlossen, Gespräche mit dem Konkurrenten aufzunehmen, berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf Finanzkreise. Es habe bereits "inoffizielle Kontakte in sehr kleiner Runde gegeben", die allerdings noch nicht in einem Stadium seien, in dem sie mitteilungspflichtig seien.

Sprecher beider Geldhäuser wollten den Bericht am Samstag nicht kommentieren. Spekulationen über einen Zusammenschluss der letzten beiden unabhängigen Großbanken kursieren seit Monaten.

Seit Sommer werben Finanzstaatssekretär Jörg Kukies, Ex-Deutschlandchef von Goldman Sachs, und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) für stärkere deutsche Banken. Die Bundesregierung steht nach eigener Aussage "wirtschaftlich sinnvollen Optionen offen gegenüber". Die Bundesregierung erwarte eine Entscheidung in den kommenden Wochen, berichtet das Blatt weiter – und zitiert aus den Kreisen, es sei richtig, sich einen Termin zu geben, "sonst schiebt man die Antwort auf diese Frage noch die nächsten zwei Jahre vor sich her."

Ein Sanierungsfall

Der Bund ist mit gut 15 Prozent größter Einzelaktionär der Commerzbank – seit mehr als zehn Jahren: Die Übernahme der kriselnden Dresdner Bank mitten in der Finanzkrise hatte die Commerzbank zum Rettungsfall gemacht, und der Staat bewahrte das Institut mit Steuermilliarden vor dem Kollaps. Es war die erste direkte Beteiligung des Bundes an einer großen Privatbank in Deutschland.

In den Frankfurter Zentralen der beiden Geldhäuser hält man sich zu den Gerüchten um einen näher rückenden Zusammenschluss bislang stets bedeckt. Die Spekulationen seien "verständlich", hatte Commerzbank-Chef Martin Zielke zuletzt bei der Bilanzvorlage Mitte Februar gesagt. Und der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, hatte sich rund zwei Wochen zuvor kämpferisch gegeben: "Wir haben es selbst in der Hand."

Keine Kommentare