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Google wird 25: Ist Microsofts ChatGPT eine echte Konkurrenz für den Suchmaschinen-Riesen?

4.9.2023, 19:00 Uhr
Ein altes Layout mit dem Google-Logo und einer "Search-Box" für Stanford-Webseiten und einer zweiten für das gesamte Internet sind auf der historischen Google-Homepage zu sehen

© ---, dpa Ein altes Layout mit dem Google-Logo und einer "Search-Box" für Stanford-Webseiten und einer zweiten für das gesamte Internet sind auf der historischen Google-Homepage zu sehen

Seit rund einem Vierteljahrhundert beginnen Wege durchs Web für viele Internet-Nutzer mit einer kleinen Box auf dem Bildschirm, in die sie wenige Worte eintippen. Google ist die dominierende Internet-Suchmaschine.

In den vergangenen 25 Jahren versuchten große und kleine Konkurrenten vergeblich, Google zu entthronen. Vor allem Microsoft investierte Milliarden in seine Suchmaschine Bing - und blieb in dem Geschäft trotzdem weit abgeschlagen.

Doch dann wurde Ende 2022 der Chatbot ChatGPT veröffentlicht, der in einer Unterhaltung blitzschnell Sätze auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren kann. Sofort kam die Frage auf: Kann die Software nicht die ultimative Suchmaschine sein, wenn sie direkt eine Antwort auf Nutzer-Fragen liefert, statt auf Websites zu verweisen?

Eigener Google-Chatbot

Microsoft ging einen milliardenschweren Pakt mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI ein und versucht, die Bing-Suche mit der Technologie hinter dem Chatbot aufzupeppen. Google hält dagegen: Als Experiment kann man sich Suchergebnisse von KI zusammenfassen lassen und der hauseigene Chatbot Bard tritt gegen ChatGPT an. Bei vielen Websuchen zeigt Google ohnehin schon länger eine direkte Antwort von einer als verlässlich eingestuften Quelle an.

Google-Chef Sundar Pichai betont, man wolle bei der Einführung der sogenannten generativen KI wie Chatbots behutsam vorgehen. Denn schließlich habe die Software nach wie vor das Problem, dass sie auch auf Basis lauter korrekter Daten zum Teil völlig falsche Angaben ausgeben könne.

KI lief im Hintergrund vieler Dienste

Eine gewisse Ironie hat, dass Grundideen für die Sprachmodelle, mit denen die heutige Konkurrenz arbeitet, von Google-Forschern stammen. Der Konzern hielt sich jedoch stets damit zurück, sie öffentlich verfügbar zu machen, während Künstliche Intelligenz in immer mehr seiner Dienste im Hintergrund lief.

Auf die Suchmaschinen-Marktanteile hatte der KI-Wettlauf bisher kaum Einfluss: Google dominierte im August nach Zahlen der Analysefirma Statcounter mit fast 92 Prozent, während Microsofts Bing auf drei Prozent kam.

Vor 25 Jahren ging der Aufstieg von Google auf die wegweisende Idee zurück, dass Treffer relevanter sind, wenn es für sie mehr Verlinkungen gibt. Die Gründer Larry Page und Sergey Brin meldeten Google als Unternehmen am 4. September 1998 an - um einem Scheck über 100.000 Dollar von Sun-Microsystems-Mitgründer Andreas von Bechtolsheim einlösen zu können.

Über die Websuche hinaus baute Google eine breite Palette von Angeboten auf: E-Mail, digitale Landkarten, Cloud-Infrastruktur, YouTube. Auch das meistgenutzte Smartphone-Betriebssystem Android wird bei Google entwickelt - und zum Mutterkonzern Alphabet gehört unter anderem die Robotaxi-Firma Waymo.

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