Greta Thunberg: "Ich will, dass ihr in Panik geratet"

25.1.2019, 17:22 Uhr
Die junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat auf dem Weltwirtschaftsforum Davos die Politiker zu schnellen Maßnahmen in Sachen Klimaschutz aufgerufen.

© Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa Die junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat auf dem Weltwirtschaftsforum Davos die Politiker zu schnellen Maßnahmen in Sachen Klimaschutz aufgerufen.

"Erwachsene sagen immer wieder: Wir sind es den jungen Leuten schuldig, ihnen Hoffnung zu geben. Aber ich will eure Hoffnung nicht", so Thunberg. "Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre."

Die Zeit für Höflichkeiten sei vorbei, sagte die 16-Jährige in einer Diskussionsrunde zum Klimawandel. "Jetzt ist es an der Zeit, deutlich zu sein. Die Klimakrise zu lösen, ist die größte und komplexeste Herausforderung, der die Menschheit je gegenüberstand", sagte Thunberg. "An Orten wie Davos erzählen Menschen gerne Erfolgsgeschichten. Aber ihr finanzieller Erfolg hat ein unvorstellbares Preisschild. Und beim Klimawandel müssen wir anerkennen, dass wir versagt haben."

"Es gibt keine Grauzonen"

In Davos gehe es - wie überall - nur um Geld, sagte die Teenagerin. "Es hat den Anschein, dass Geld und Wachstum unsere einzige Sinnerfüllung sind." Und weil die Klimakrise eine Krise sei, die noch nie als Krise erkannt worden sei, seien viele Menschen sich der Konsequenzen nicht bewusst.

Noch aber gebe es eine Lösungsmöglichkeit, "so einfach, dass selbst ein kleines Kind sie versteht: Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen stoppen". Aber jeder müsse sich entscheiden. "Es gibt keine Grauzonen, wenn es ums Überleben geht", betonte Thunberg.

Die 16-Jährige war mit dem Zug aus Schweden nach Davos gereist - weil Flugreisen viel CO2 ausstoßen und damit klimaschädlich sind. Sie setzt sich an vorderster Front für ein stärkeres Klimabewusstsein ein. Im Rahmen ihrer Protestaktion "Schulstreik fürs Klima" demonstriert sie jeden Freitag vor dem Reichstag in Stockholm. Die Aktion fand bereits Nachahmer in aller Welt.

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