Größte Friseurkette Deutschlands vor Insolvenz: Fränkische Filialen in Gefahr?

30.11.2020, 18:53 Uhr
Für viele Friseure ist ihr Fach Kunst und Handwerk zugleich. 

© Susann Prautsch, dpa Für viele Friseure ist ihr Fach Kunst und Handwerk zugleich. 

Die Klier Hair Group ist ein Gigant in der Friseursalon-Branche. Rund 1350 Läden betreibt die Kette in Deutschland, fast 10.000 Mitarbeiter sind angestellt. In Franken sind es Dutzende, darunter jeweils drei Supercut-, Klier und Essanelle-Ableger allein in Nürnberg. Doch das Unternehmen ist in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Bereits im September 2020 hatte die Klier Hair Group eine Sanierung im Schutzschirmverfahren begonnen.

Wie ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage der Nürnberger Nachrichten bestätigt, soll voraussichtlich noch Anfang Dezember ein Hauptverfahren eröffnet werden. Heißt: Die Kette kämpft gegen die Insolvenz. In Kürze "werde der Sanierungsplan bei Gericht eingereicht und den Gläubigern zur Abstimmung vorgelegt", heißt es von Klier. "Der Plan beschreibt, wie sich die KHG für die Zukunft aufstellen will."

Die Bild-Zeitung berichtet, dass gut 450 Filialen - also ein Drittel aller Geschäfte - geschlossen werden sollen. Bis zu 20 Prozent der Stellen könnten dem Blatt zufolge gestrichen werden.

Klier will Medienbericht nicht bestätigen

Bestätigen will das Klier auf Nachfrage der Nürnberger Nachrichten nicht. "Da es noch viele Gespräche und Verhandlungen über einzelne Standorte gibt, sind alle Zahlen, die jetzt genannt worden sind, Spekulationen", so ein Sprecher. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns gegenwärtig nicht zu den Einzelheiten von etwa 1400 Salons und Shops äußern können."

Erst nach Annahme des Sanierungsplans werde man die Mitarbeiter informieren. Dann will der Friseursalon-Gigant wieder Fahrt aufnehmen. Ziel, heißt es, sei die Rettung des Unternehmens.