Frist von 30 Tagen

Heizen wird teuer: Das können Sie tun, wenn Sie die Nebenkosten nicht zahlen können

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18.5.2022, 06:00 Uhr
Heizen wird im kommenden Winter teuer.

© Marcus Brandt/dpa Heizen wird im kommenden Winter teuer.

Die Inflation macht sich für Verbraucher bereits im Supermarkt, an der Tankstelle oder in der Eisdiele bemerkbar. Die Auswirkungen der gestiegenen Heizkosten werden indes wohl erst im Herbst spürbar – und dann zahlreiche Mieter vor große Herausforderungen stellen. Denn: Durch den Anstieg der Heizkosten im Vorjahr müssen viele Haushalte nun mit deutlich höheren Nachzahlungen rechnen – selbst wenn sie im Winter deutlich weniger geheizt haben.

Ähnlich, aber von noch gravierenderem Ausmaß werden die fälligen Nachzahlungen 2023 ausfallen. Angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges warnen Experten vor Nachzahlungen, die viele Mieter in finanzielle Nöte bringen könnten.

Nachzahlungen mit vierstelligen Beträgen drohen

Der Deutsche Mieterbund rät demnach, sich auf „Schock-Rechnungen“ einzustellen. Gemeint sind damit Nebenkostenabrechnungen mit hohen Summen, die sowohl Single- als auch Familienhaushalte binnen weniger Tage aufbringen müssen, um die Nachzahlung stemmen zu können. Je nach Verbrauch können für 2021 Beträge in Höhe von über 1000 Euro fällig werden.

Üblicherweise gilt zur Zahlung der Nebenkostenpauschale eine Frist von 30 Tagen. Wer diese Frist womöglich oder vermutlich nicht einhalten kann, sollte bereits im Voraus mit dem Vermieter sprechen und in jedem Fall die Rechnung prüfen.

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn man die Nebenkosten nicht bezahlen kann?

Mit dem Vermieter lassen sich beispielsweise Ratenzahlungen vereinbaren, um den Betrag der Nebenkostenabrechnung Schritt für Schritt und eben nicht auf einen Schlag abzuzahlen. Außerdem lohnt sich die Auseinandersetzung mit staatlichen Unterstützungsangeboten. Hier bietet beispielsweise der Mieterverein seine Hilfe an.

Abgesehen von Vereinbarungen mit dem Vermieter oder der Inanspruchnahme staatlicher Unterstützung können Mieter – falls möglich – freilich auch vorab mit den zusätzlichen Kosten planen und beispielsweise Geld zurücklegen oder gar höhere Vorauszahlungen leisten. Diese werde im Normalfall monatlich zur Kaltmiete hinzugefügt und ergeben den monatlichen Mietpreis. Diese Mehrzahlung sollte man getrennt von der bisherigen Miete im Zuge einer Überweisung oder eines Dauerauftrags mit einem klaren Kennzeichnung überweisen. Aber Achtung: Mietern, die ihre finanziellen Möglichkeiten erst überschätzen, dann aber die höheren Vorauszahlungen wider Erwarten nicht zahlen können, droht im Extremfall eine Kündigung.

Wie viel Geld sollte man monatlich zurücklegen?

Als Orientierungshilfe in der Frage, wie viel Geld man pro Monat zurücklegen sollte, dient die Nebenkostenabrechnung aus dem Vorjahr: Schlägt man auf die Heizkosten etwa 30 Prozent auf und berechnet dann ein Zehntel der Summe, erhält man den Betrag, den man zur Seite legen sollte.

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