"Held der Steine": Lego bezieht Stellung im Youtube-Streit

30.1.2019, 19:59 Uhr
Lego bezieht Stellung im Streit mit dem Youtuber "Held der Steine".

© dpa Lego bezieht Stellung im Streit mit dem Youtuber "Held der Steine".

Der Frankfurter Thomas Panke, der auf Youtube den Kanal "Held der Steine" betreibt und sich mit Lego-Produkten auseinandersetzt, bekam Anfang des Jahres Post vom Anwalt. Der scheinbare Auslöser: Auf seinem Kanal verwendete er bis vor Kurzem ein Logo, das einem Lego-Baustein ähnlich sah. Das gefiel dem dänischen Konzern offenbar nicht - er schickte dem Youtuber ein anwaltliches Schreiben. Der Lego-Blog stonewars.de hingegen - dessen Betreiber nach eigenen Angaben mit dem Youtuber telefoniert hat - vermutet noch einen tiefergehenden Grund: Panke habe für sein Baustein-Logo Ende 2018 Markenschutzrecht beantragt und Lego damit gewissermaßen zu einer Reaktion provoziert. 


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Panke stellt seinen über 200.000 Abonnenten auf Youtube unter anderem verschiedene Lego-Sets vor und baut sie zusammen. Normalerweise bekommen seine Videos selten mehr als 100.000 Aufrufe. Vergangene Woche war das anders: Am 20. Januar veröffentlichte er ein Video mit dem Titel "Das Ende des Lego-Ladens - es wird großartig!", in dem er das Anwaltschreiben veröffentlichte. Innerhalb kurzer Zeit wurde es über eine Million mal angeschaut.

Lego erntet Shitstorm für sein Vorgehen

In den Kommentaren unter dem Video und vor allem in den sozialen Netzwerken musste Lego heftige Kritik für das Vorgehen einstecken. Ein Youtube-User schrieb etwa: "Was fürn Eigentor von Lego. Der Typ macht hier praktisch umsonst Lego-Werbung mit 34 Mio. Views aufm Kanal und die beschweren sich darüber..." Der Youtuber Alexander Böhm alias AlexiBexi, den selbst rund 1,3 Millionen Menschen abonniert haben, kommentierte: "Ach du scheiße. Was ist los mit solchen Firmen..."

Lego selbst ging bislang nicht direkt auf den Vorfall ein - veröffentlichte aber auf seinem Facebook-Kanal eine Stellungnahme. In der heißt es, dass das Unternehmen "den Schutz unserer Markenrechte" sehr Ernst nehme und man sicher stellen wolle, dass "Dritte keine Zeichen zur Eintragung bringen, die die LEGO Marke verwässern könnten, da dies aus unserer Sicht bei Zeichen mit einer Ähnlichkeit zu unseren Marken der Fall wäre."

Lego-Chef äußert sich persönlich

Panke, der in Frankfurt auch ein Geschäft für sogenannte "Klemmbausteine" betreibt,  hat daraus seine Konsequenzen gezogen: Er hat die Geschäftsbeziehungen zu Lego beendet.

Bei Lego versucht man, die Sache doch noch zu klären: Auf der Konzern-Pressekonferenz im Vorfeld der Spielwarenmesse in Nürnberg äußerte sich Lego-Chef Frederic Lehmann persönlich zu dem Fall - und zeigt sich reumütig: "Wir haben in diesem Fall nicht richtig kommuniziert. Wir hätten besser einmal den Telefonhörer in die Hand nehmen sollen, statt sofort Briefe zu schreiben"

Deshalb will Lego aber nicht von seiner Position abrücken: Wenn man den Eindruck habe, die Marke werde verwässert, müsse der Konzern entsprechende Maßnahmen ergreifen. Die Art und Weise, wie das geschehen sei, sei aber nicht richtig gewesen. Am Donnerstag will sich der Geschäftsführer mit dem Youtuber auf der Spielwarenmesse zur Aussprache treffen.

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