Ist das die Zukunft? Bayern bekommt seinen eigenen Test-"Hyperloop"

12.9.2019, 15:42 Uhr
Bei seinem Besuch kündigte Söder weitere Unterstützung der Staatsregierung für das Hyperloop-Team an.  Für Forschungsvorhaben zum Design von Kapsel und Röhre stehen 80.000 Euro bereit.

© Fabian Vogl / TUM Bei seinem Besuch kündigte Söder weitere Unterstützung der Staatsregierung für das Hyperloop-Team an. Für Forschungsvorhaben zum Design von Kapsel und Röhre stehen 80.000 Euro bereit.

Den Kritikern, die seine Vision von einem bayerischen "Hyperloop" als "Söder-Röhre" verspotteten, möchte es der bayerische Ministerpräsident schon ganz gerne zeigen. Am Donnerstag stattete er den jungen Entwicklern des Hyperloop-Teams der Technischen Universität (TU) München in Garching einen Besuch ab und versprach schon bald einen kräftigen Aufschlag: Im Herbst werde die bayerische Staatsregierung ein "ganz großes" Forschungsförderungsprogramm auflegen und dafür "richtig Geld in die Hand nehmen". Und davon werde auch die Hyperloop-Initiative ein Stück abbekommen.

Söder würde sich schon wünschen, dass die Idee des Tesla-Chefs Elon Musk, zukünftig Personen und Güter mit bis zu Schallgeschwindigkeit durch luftleere Röhren zu transportieren, als erstes in Bayern marktreif entwickelt wird. Die Studiengruppe der TU München hatte freilich bei dem von Musk ausgerufenen "Hyperloop Pod Competition" in Kalifornien mit ihren Entwicklungen schon vier Mal den ersten Platz ergattert - vor ehrgeizigen Konkurrenten aus aller Welt. Der in Garching bei München in den "SpaceMaker"-Werkstätten der TU München entstandene Prototyp raste zuletzt mit 482 Kilometer pro Stunde durch eine luftleere Röhre. "Wir sind uns inzwischen sicher, dass es wirtschaftlich betrieben werden kann", sagt Domenic Radeck.

Scheck in Höhe von 80.000 Euro überreicht

Doch bis dahin ist noch ein langer Weg. Als nächsten Schritt bastelten sich die jungen Technologen für weitere versuche einen Hyperloop-Ring, der eher die Dimensionen des Tunnels einer Spielzeugeisenbahn hat. Darauf folgen soll eine 20 Meter lange große Röhre, in denen eine mit vier Personen besetzte Kabine getestet werden kann.

Das alles können die Hyperloop-Forscher mit Unterstützung der TU und Sponsoren aus der Wirtschaft, vor allem Airbus, noch selbst stemmen. Doch für den Quantensprung hin zu einer 400 Meter langen Teststrecke werden sie wohl Staatsgelder brauchen. Söder zeigte sich geneigt: "Ich bin schon immer Science-Fiction-Fan gewesen". Die jungen Hightechniker wollte der Ministerpräsident dann aber doch nicht zu sehr unter Druck setzen: Auch wenn ihre Arbeiten nicht in drei oder vier Jahren zu einem marktfähigen Produkt führten, seien doch die auf dem Weg gewonnenen technischen Erkenntnisse sehr wichtig, so Söder und überreichte dem Hyperloop-Team laut eigenen Angaben einen "Mini-Scheck" in Höhe von 80.000 Euro.

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