Gegen Lebensmittelverschwendung

Kaffee und Reis ohne Mindesthaltbarkeitsdatum? Das planen Politiker

28.10.2021, 11:39 Uhr
Gibt es bei manchen Lebensmitteln bald kein Mindeshaltbarkeitsdatum mehr?

© Federico Gambarini Gibt es bei manchen Lebensmitteln bald kein Mindeshaltbarkeitsdatum mehr?

Laut Handelsblatt will die EU-Kommission die Kennzeichnungspflicht reformieren. Die Idee: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), das beispielsweise auf Milchtüten, Nudelpackungen oder Joghurtbechern gedruckt ist, zu ändern. Unter Umständen könnte das MHD ganz abgeschafft werden. Zumindest ist das eine Variante, die in Brüssel jetzt diskutiert werden soll. So könnten Lebensmittel, die sich besonders lange halten, nicht mehr mit dem MHD gekennzeichnet werden. Das wären beispielsweise Nudeln, Reis oder Kaffee.

Zwei unterschiedliche Daten

Auf den Verpackungen gibt es in der Regel zwei verschiedene Daten. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das "ungeöffnete Lebensmittel bei durchgehend richtiger Lagerung seine spezifischen Eigenschaften, wie Geruch, Geschmack und Nährwert behält", heißt es bei der Verbraucherzentrale.

Aber: Die Produkte sind oft noch viel länger genießbar. Ein Naturjoghurt kann in der Regel ohne Bedenken gut und gern eine Woche nach Ablauf des MHD verzehrt werden. Das wissen viele nicht – und werfen das noch gute Lebensmittel in den Müll. Eine unnötige Verschwendung, finden viele.

Nicht zu verwechseln ist das Mindesthaltbarkeitsdatum mit dem sogenannten Verbrauchsdatum. Das ist für sehr leicht verderbliche Lebensmittel vorgesehen. Es gibt den Tag an, an dem das Lebensmittel spätestens verzehrt sein muss. Ansonsten drohen gesundheitliche Probleme. Das ist beispielsweise bei Fischprodukten oder bei abgepackten Salatmischungen so.

Demnächst will die EU-Kommission ein Konsultationsverfahren starten und bittet um die Meinung der Bürger und Unternehmer, so das Handelsblatt.

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