Kfz-Zulieferer feiern ihre Stärke

5.7.2012, 05:00 Uhr
Kfz-Zulieferer feiern ihre Stärke

© Stefan Hippel

Euro-Krise hin, leichte Bremsspuren in China her: Der Optimismus unter den Kfz-Zulieferern scheint zurzeit unerschütterlich.  Josef Nassauer, Geschäftsführer von Organisator Bayern Innovativ, sagt stolz, der Gesamtumsatz der heimischen Zulieferer habe vergangenes Jahr mit 69 Mrd. € sogar das Vorkrisenniveau übertroffen. „Wir sind global gut aufgestellt und hoch innovativ“, jubelte im Vorfeld auch Klaus Bräunig, Cheflobbyist der Zulieferer beim Verband der Automobilindustrie (VDA).

Auch für die Zukunft sehen sich die Zulieferer bestens aufgestellt. Insbesondere dem Geschäft mit dem Innenraum prophezeit Lutz Eckstein vom Institut für Kraftfahrzeuge der TH Aachen profitable Zeiten. „Studien belegen, dass das Interieur bei der Kaufentscheidung immer wichtiger wird. Die Leute lesen, schminken sich, frühstücken — die ganze Palette.“ Das Auto werde zum Lebensraum. Die Hersteller seien entsprechend interessiert, hier mehr Komfort als die Konkurrenz zu bieten.

Finanzexperte Wolfgang Gerke warnt die Branche hingegen vor zu viel Euphorie. Der Erfolg der Kfz-Zulieferer basiere nicht nur auf der eigenen Stärke, sondern zum Beispiel auch auf dem vielen billigen Geld, mit dem Europa gerade geflutet werde. „Das macht es den deutschen Exporteuren fast zu leicht.“ Man dürfe nicht den Fehler machen, sich zu überschätzen.

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