Kredite vom Quartiersbanker

24.3.2011, 00:00 Uhr

Den Rahmen bietet das von der EU geförderte Projekt „Mikrofinanzierung im Quartier — MIQUA“. Wird der Kredit erfolgreich zurückgezahlt, kann ein Folgekredit über die doppelte Summe gewährt werden. Der Kredit selbst wird über die GLS Bank ausgereicht. „Wir erhoffen uns durch das neue Angebot nachhaltige Impulse für strukturschwache Gebiete“, sagt Thorsten Brehm, Vize der SPD-Fraktion im Nürnberger Rathaus.

Für viele Existenzgründer und Kleinbetriebe ist es nach wie vor schwer, Kapital aufzunehmen. Denn die vorhandenen Finanzierungsinstrumente werden den Bedürfnissen dieser Zielgruppe nicht gerecht. „Eine Kapitalbeschaffung bei Banken ist für viele Kleinunternehmer kaum möglich“, erläutert Brehm. „Häufig können sie die üblichen Sicherheiten, die eher auf Großkredite ausgerichtet sind, nicht erfüllen und verfügen nicht über genügend Eigenkapital.“

Der kürzlich erschienene Kultur- und Kreativwirtschaftsbericht der Metropolregion Nürnberg belegt dieses Defizit exemplarisch für die Kreativbranche. „Leider geht damit viel an wirtschaftlichem Potenzial verloren“, bedauert die wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Katja Strohhacker. „Was wir brauchen ist deshalb ein schnelles, unkompliziertes und zielführendes Angebot, um Arbeitsplätze zu sichern.“

Die Stadträte, die fraktionsübergreifend grünes Licht gaben, rechnen mit einer starken Nachfrage von Einzelhändlern und Anbietern unternehmensnaher Dienstleistungen und speziell von Frauen und Unternehmern mit Migrationshintergrund.

Neben den neuen „Quartiersbankern“ gibt es mittlerweile auch einige private und vom Deutschen Mikrofinanz Institut anerkannte Mikrokreditanbieter in der Region. Entsprechende Informationen und Kontaktdaten hat das Wirtschaftsreferat unter www.wirtschaft.nuernberg.de zusammengetragen.