Bekannte Getränke-Sorten

Nach 110 Jahren Betrieb: Bayerische Traditions-Brauerei ist insolvent

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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27.2.2023, 10:25 Uhr
Die Memminger Brauerei hat am Mittwoch Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet. 

© Rainer Jensen, dpa Die Memminger Brauerei hat am Mittwoch Insolvenz in Eigenverantwortung angemeldet. 

Der Absatzrückgang durch die Corona-Pandemie und der rapide Anstieg der Energiepreise haben das Unternehmen in die Enge getrieben: Mit der Memminger Brauerei GmbH aus dem Allgäu meldet nun ein weiterer Traditionsbetrieb die Insolvenz an. Wie unter anderem die Augsburger Allgemeine berichtet, hat der Konzern am 22. Februar das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. Dem Bericht nach sind neben der Brauerei auch die beiden Tochtergesellschaften für Logistik und Grundstücksverwaltung betroffen.

Bei einer Insolvenz in Eigenverantwortung steht allerdings nicht die Auflösung einer Firma mit finanziellen Problemen im Fokus, sondern deren Sanierung. Daher laufe der Betrieb ungeachtet der Insolvenz in vollem Umfang weiter. Wie die beiden Geschäftsführer Wolfgang Kesselschläger und Jörn Hund gegenüber der Augsburger Allgemeine betonten, würden Kunden weiter in gewohnter Form beliefert werden. Sie sind zuversichtlich, das Traditionsunternehmen mit seinen aktuell 55 Beschäftigten durch eine Neuausrichtung in eine gute Zukunft führen zu können.

Die Biersorten der Brauerei sind in den meisten größeren Supermärkten zu finden, die bekanntesten darunter sind wohl das Memminger Bier, das Bergler Bier oder der Alpkönig. Seine alkoholfreien Getränke vertreibt das Unternehmen unter der Marke "Libella".

Die Geschichte der Memminger Brauerei, die in der Brauereigaststätte "Schwarzer Ochse" in Memmingen begann, reicht bis ins Jahr 1886 zurück. Zeitweise gehörte sie sogar zu den größten Familienbrauereien in Deutschland. 1911 entstand durch den Zusammenschluss mit der Brauerei "Schwarzer Adler" und "Weißes Ross" die erste Großbrauerei der Stadt.