Fast drei Tonnen schwer

Passt "perfekt in unsere Zeit"? Scharfe Kritik an neuem Monster-SUV von BMW

23.5.2022, 16:57 Uhr
Der hochgezüchtete SUV XM von BMW hat bei seiner Vorstellung für jede Menge Kritik gesorgt.

© BMW AG/dpa-tmn Der hochgezüchtete SUV XM von BMW hat bei seiner Vorstellung für jede Menge Kritik gesorgt.

Ende vergangenen Jahres gab der Münchner Autohersteller BMW mit dem Showcar Concept XM einen Vorgeschmack auf den neuen riesen SUV der hauseigenen Sportfraktion. Der neu entwickelte V8-Ottomotor sorgt zusammen mit dem Elektroantrieb für eine Leistung von 650 PS bei einem Drehmoment von 800 Newtonmetern. Und damit nicht genug: Eine weitere Variante mit einer Systemleistung von 750 PS und 1000 Nm Drehmoment soll folgen. Die rein elektrische Reichweite des Plug-in-Hybrids soll dabei bis zu 80 Kilometer betragen.

Im Netz hagelte es heftige Kritik für den BMW XM. Autor und Mobilitätsexperte Don Dahlman schreibt dazu auf Twitter: "In München muss das Koks schlecht sein. Das soll, laut BMW, "das neue Frontdesign für die zukünftige Luxusklasse" sein. Ein SUV-Hybrid-Schlachtschiff mit lächerlichen 80 km Reichweite und 750 (!) PS. Wenn BMW so weiter macht, sind sie das nächste Nokia."

Mit der Kritik hat man bei BMW offenbar gerechnet. Gegenüber Spiegel Online erklärt der Projektleiter des XM Sven Ritter: "Wir waren uns durchaus bewusst, dass der XM polarisieren würde". Mit dem Wagen wollte der Autohersteller maximale Aufmerksamkeit erzeugen und eine extrovertierte Kundschaft ansprechen, die über das nötige Budget für den riesen SUV verfügen. "Ein Projekt geht nur mit einem eigenständigen Fahrzeug und einem provozierenden Design", so Ritter weiter, "da müssen Sie gleich richtig einen raushauen."

Die Kritik in Deutschland ist für den Erfolg des BMW XM eher unerheblich – der SUV ist für Kunden in den USA und China konzipiert worden. Lutz Fügener, Professor und Leiter Design und Mobilität an der Fachschule Hof behauptet gegenüber Spiegel Online sogar, der riesen SUV passe "daher perfekt in unsere Zeit". Immer mehr Menschen hätten immer mehr Geld, die sie bereitwillig für Luxusgüter ausgeben. Dabei sei egal, wie klimaverträglich diese sind, solange der Gesetzgeber diese Art von Ressourcenverschwendung zulässt.

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