Prognose für 2021: So entwickelt sich die Arbeitslosigkeit in der Region

23.11.2020, 15:05 Uhr
Rückgrat der bayerischen Wirtschaft: die Autoindustrie.

© Jan Woitas, dpa Rückgrat der bayerischen Wirtschaft: die Autoindustrie.

Zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, veröffentlicht das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) seine Prognose, wie sich der Jobmarkt entwickelt. Eine Prognose, die maßgeblich ist zum Beispiel für die Bundesregierung oder die Bundesagentur für Arbeit.

Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) hat sich die jüngste IAB-Prognose genauer angesehen und ausgewertet, wie sich die Arbeitslosigkeit in den Regionen des Freistaats entwickelt.

"Das bereitet uns Sorge"

Die wichtigsten Ergebnisse: Im gesamten Freistaat Bayern wird die Arbeitslosenquote nur leicht steigen - von 3,7 Prozent im Jahresschnitt 2020 auf 3,8 Prozent 2021. Das kommt einem Plus von 7.000 Erwerbslosen auf insgesamt 290.000 im Jahr 2021 gleich. Ein pessimistischeres Szenario sieht einen Anstieg auf eine Quote von 4,2 Prozent vor.

"Das bereitet uns Sorge. Und noch ist das weitere Pandemie-Geschehen völlig offen. Der derzeitige teilweise Lockdown ist in den Zahlen nicht abgebildet“, sagt vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Er rechne frühestens 2022 damit, das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen.

Für die Region geht das IAB 2021 von folgender Entwicklung aus:

Arbeitsagenturbezirk Nürnberg (Nürnberg, Schwabach, Nürnberger Land):

+900 Arbeitslose auf 24.600 (entspricht Anstieg um 3,8 Prozent)

Arbeitsagenturbezirk Fürth (Stadt und Kreis Fürth, Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Neustadt/Aisch-Bad Windsheim)

+ 200 Arbeitslose auf 12.900 (entspricht Anstieg um 1,6 Prozent)

Arbeitsagenturbezirk Ansbach-Weißenburg (Stadt und Kreis Ansbach, Kreis Weißenburg-Gunzenhausen, Kreis Roth)

+ 0 Arbeitslose auf 8000 (konstante Entwicklung)

Mit seiner Auswertung verbindet der Lobbyverband freilich auch Forderungen - und rügt "innenpolitische Fehlanreize", die die Wirtschaft belasteten. „Weltweit haben wir die vierthöchsten Arbeitskosten, dazu stetig steigende Strom- und Energiekosten", so Hauptgeschäftsführer Brossardt. "Entlastungen sind aber weiterhin Fehlanzeige: Weder die Unternehmenssteuerlast wurde gesenkt, noch ist die Modernisierung des Arbeitszeitgesetzes angegangen worden."

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