Protestaktion in der Sana-Klinik Nürnberg

18.5.2019, 15:03 Uhr
Protestaktion in der Sana-Klinik Nürnberg

© Hauke-Christian Dittrich/dpa

Aktuell laufen Tarifverhandlungen mit dem Sana-Konzern, wie die Gewerkschaft erklärt – bislang allerdings nicht im Sinne der Beschäftigten. Der Sana-Konzern ist der viertgrößte private Klinikkonzern in Deutschland und erzielte im Geschäftsjahr 2018 ein Umsatzwachstum von 5,1 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, wie Verdi weiter erläutert. Das Konzernergebnis stieg demnach um 4,4 Prozent auf 99,6 Millionen Euro.

Seit Anfang 2009 werden die Beschäftigten nach Angaben der Gewerkschaft nach einem einheitlichen Konzerntarifvertrag vergütet. Der allgemeine Kostendruck in der Krankenhausfinanzierung sei in den Sana-Kliniken primär durch Einsparungen bei den Personalkosten umgesetzt worden. Immer weniger Beschäftigte müssten zu schlechteren Bedingungen immer mehr Patienten versorgen.

Große Einbußen

Die tarifvertraglichen Entgelte liegen bis zu zehn Prozent unter denen des Tarifvertrages für den Öffentlichen Dienst, der in den meisten kommunalen Kliniken Anwendung findet, so Verdi weiter. Dieser Abstand führe im Vergleich zu Gehaltseinbußen von durchschnittlich 300 Euro, bei einigen Berufsgruppen sogar bis zu 400 Euro.

Von der Verdi-Tarifkommission war eine Forderung im Volumen von sieben Prozent, mindestens 200 Euro monatlich sowie eine Arbeitszeit von 38,5 Wochenstunden auch in den neuen Bundesländern und die Anhebung der Ausbildungsvergütung auf das Niveau des Tarifvertrages für den Öffentlichen Dienst beschlossen worden.

Neue Verhandlungsrunde

"Trotz Umsatz- und Gewinnsteigerung hat die Arbeitgeberseite in bisher zwei Verhandlungsrunden noch kein Angebot für eine Entgeltsteigerung vorgelegt. Stattdessen wurde uns ein Arbeitszeitmodell präsentiert, von dem alle Beschäftigten außerhalb der Gesundheitsberufe und alle Teilzeitbeschäftigten ausgeschlossen bleiben sollen", moniert die Gewerkschaft. Die zusätzlichen freien Tage, die für Verdi-Mitglieder im bisherigen Tarifvertrag erstritten wurden, sollen nach dem Willen des Arbeitgebers wieder wegfallen. "Das setzt dem Ganzen die Krone auf."

Zur Unterstützung der nächsten Verhandlungsrunde am 23. Mai ruft Verdi deshalb die Beschäftigten im Sana-Konzern zu Aktionen auf. 

 

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