Schlapp gemacht! Beate Uhse erneut insolvent

12.7.2019, 19:43 Uhr
Vibratoren und Dildos kaufen die meisten Deutschen wohl lieber im Internet als im ortsansässigen Laden.

© Julian Stratenschulte, dpa Vibratoren und Dildos kaufen die meisten Deutschen wohl lieber im Internet als im ortsansässigen Laden.

Die Muttergesellschaft be you GmbH sowie die drei Tochterunternehmen Beate Uhse Einzelhandels GmbH, Versa Distanzhandel und Beate Uhse Fun Center hätten den Insolvenzantrag am vergangenen Mittwoch beim Amtsgericht Flensburg gestellt, sagte ein Sprecher des Gerichts. Er bestätigte damit einen Bericht der Wirtschaftswoche. Zum Insolvenzverwalter sei der Anwalt Sven-Holger Undritz von der Kanzlei White&Case bestellt worden, der bereits das erste Insolvenzverfahren von Beate Uhse gemanagt hat.

Beate Uhse hatte über viele Jahre Umsatz und Gewinn eingebüßt und war im vergangenen Jahr aus der Insolvenz heraus an einen Fonds des niederländischen Investors Robus Capital Management verkauft worden. Der Personalbestand wurde im Laufe des vorigen Insolvenzverfahrens von 500 auf 150 abgebaut, die Wirtschaftswoche nennt nun 70 betroffene Arbeitnehmer. Aktuelle Bilanzen oder Angaben zu Umsätzen des Unternehmens liegen nicht vor.

Beate Uhse war nach dem Krieg von der gleichnamigen Unternehmerin in Flensburg gegründet worden und ging 1999 an die Börse. Das Unternehmen konnte nach dem Siegeszug des Internets nicht mehr an die Erfolge der 60er und 70er Jahre anschließen und verlor immer mehr Kunden und Marktanteile. Mehrere Anläufe zur Revitalisierung der Marke scheiterten. Der Wert des Unternehmens liegt heute im wesentlichen im Markennamen, der immer noch über eine hohe Bekanntheit in der Bevölkerung verfügt.

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