Showroom und Events: Wie Fackelmann Kunden locken will

6.2.2019, 19:48 Uhr
Geschäftsführer Alexander Fackelmann präsentiert einige seiner Produkte.

© Michael Matejka Geschäftsführer Alexander Fackelmann präsentiert einige seiner Produkte.

Noch ist Fackelmanns Zukunftsprojekt eine Baustelle: In wenigen Wochen soll dort in Hersbruck der erste Showroom des internationalen Konzerns entstehen. Der Plan: Junge Leute anlocken. Dafür fährt Geschäftsführer Alexander Fackelmann einiges auf: Künftig lädt er zu Kochevents und Kinofilmen ein, Influencer und Prominente werden den Besuchern die Fackelmann-Produkte präsentieren – vom Waschbecken bis zum Avocado-Schäler. Nur kaufen kann man dort nichts.

Denn das werden die jüngeren Generationen sowieso nicht mehr in Läden und Geschäften tun, ist sich Fackelmann sicher. Die Kunden informieren sich im Internet und kaufen das Produkt auch dort. Die Kaufentscheidung falle allerdings im Laden – oder eben im Showroom, erklärt er. "Die Menschen wollen vorher erst fühlen und ausprobieren". "Touch and feel" heißt die Strategie – Anfassen ausdrücklich erwünscht.

Seit zwei Jahren investiert Fackelmann intensiver in den Online-Handel, ein mittlerweile zwölfköpfiges Digital-Team kümmert sich unter anderem darum, dass Fackelmann auf den sozialen Netzwerken und in der Google-Suche deutlich stärker auffällt.

Fackelmann muss im Online-Geschäft Boden gut machen

Im Online-Handel muss der Konzern einigen Boden gut machen: Zwar stieg der Umsatz im Netz um ein knappes Drittel, der Anteil des Internet-Geschäfts am Gesamtumsatz liegt allerdings bei nur rund zehn Prozent. Bei vergleichbaren Hersteller sei er doppelt so hoch, so Fackelmann.

Die wachsende Online-Konkurrenz macht sich auch in der Bilanz 2018 bemerkbar. Das sich ändernde Kaufverhalten sei ein Grund, warum der Umsatz von Fackelmann vergangenes Jahr lediglich um ein Prozent wuchs auf 389 Mio Ã. In Westeuropa war er – auch wegen des Brexits und der angespannten wirtschaftlichen Lage Italiens – sogar rückläufig. Ganz anders sieht es in Indien aus: Dort schnellte der Umsatz um 25 Prozent, in einigen Ländern Osteuropas sogar um 60 Prozent nach oben.

Zudem stehe das Unternehmen kurz vor einer Übernahme eines Herstellers, über den Fackelmann stärker beim Einzelhandels-Riesen Walmart und bei Amazon Fuß fassen könne, so der Geschäftsführer. Auch ohne dieses Geschäft plant er mit einem Umsatzplus von vier Prozent für das laufende Jahr. Dafür sollen nicht zuletzt nachhaltig produzierte Produkte wie Trinkhalme aus Bio-Kunststoff oder Küchengeschirr aus Holz sorgen.

 

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