Siemens und Adidas: Fränkische Konzerne stützen den Dax

6.8.2020, 13:13 Uhr
Die Quartalsberichte von Adidas und Siemens geben Anliegern Sicherheit.

© Frank Rumpenhorst (dpa) Die Quartalsberichte von Adidas und Siemens geben Anliegern Sicherheit.

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstag dank positiv aufgenommener Geschäftsberichte einmal mehr robust. An einem Tag mit Zahlen vieler Unternehmen, die in vielen Fällen positiv überraschten, brachte es der Dax nach zunächst verhaltenem Start schnell auf ein Plus von etwa einem Prozent. Dann aber nahm der Rückenwind wieder merklich ab. Zuletzt stand der Dax noch 0,24 Prozent höher bei 12 690,72 Punkten.

Zwischen der weiter grassierenden Corona-Pandemie und der politischen Hängepartie in den USA beim Schnüren eines weiteren Hilfspakets fehlt es dem Leitindex schon länger an den nötigen Impulsen, um nachhaltig nach oben auszubrechen.

Positives gab es auf der Konjunkturseite zu vermelden: Der Auftragseingang in der deutschen Industrie hat sich nach dem Einbruch in der Corona-Krise im Juni unerwartet stark erholt. Zuletzt ging es auch für den MDax um 0,33 Prozent nach oben auf 26 965,68 Punkte. Auf europäischer Bühne war der EuroStoxx moderat ins Minus gerutscht.


Siemens-Aktionäre billigen Aufspaltung des Konzerns


Die größte Stütze für den Dax waren die Aktien von Siemens, die nach dem Quartalsbericht des Industriekonzerns um drei Prozent anzogen. Analyst Simon Toennessen von Jefferies Research sprach auf den ersten Blick von sehr starken Zahlen.

Der Sportartikelkonzern Adidas überzeugte mit dem im zweiten Quartal erzielten Umsatz und der Aussage, im dritten Jahresviertel einen Betriebsgewinn erzielen zu wollen. Hier ging es für die Papiere um 2,7 Prozent hoch.

Eine weitere Dax-Stütze waren die Aktien von Covestro mit einem Plus von 2,3 Prozent. Hier half eine Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler.

Munich Re verloren 2,4 Prozent, weil der von Corona-Schäden beeinträchtigte Quartalsgewinn etwas niedriger ausfiel als angekündigt. Auch bei der Allianz waren die Vorzeichen wegen der zugleich getrübten Stimmung durch den Konkurrenten Axa rot.

Die Schlusslichter im Dax waren die 2,5 Prozent tieferen Henkel-Papiere und vor allem Beiersdorf mit einem Abschlag von 3,8 Prozent.

Aus der zweiten Börsenreihe gab es viele weitere Zwischenberichte. Dabei knüpften die in den MDax abgestiegenen Aktien der Lufthansa an ihre jüngste Erholung an mit einem Anstieg um 2,6 Prozent. Die Fluggesellschaft rechnet in der Corona-Krise mit einer noch langsameren Erholung des Flugverkehrs und verschärft beim Stellenabbau ihre Gangart. Seit Montag haben sie nun schon mehr als 16 Prozent gewonnen.


Corona-Krise: Adidas bekommt staatlichen Milliarden-Kredit


Konjunkturell warten die Anleger nun auf den an diesem Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Bericht vom US-Arbeitsmarkt. Experte Thomas Altmann von QC Partners sieht hier keine gute Vorlage vom ADP-Bericht vom Vortag: "Sollte der offizielle Bericht ebenfalls zeigen, dass die US-Wirtschaft im Juli kaum neue Stellen geschaffen hat, wäre das eine herbe Enttäuschung."

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