Neues Städteranking: Nürnberg, Fürth und Erlangen fallen zurück

8.12.2020, 10:04 Uhr
Der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz in Fürth. Im Städteranking der Wirtschaftswoche ist die Stadt zurückgefallen - wie auch Nürnberg und Erlangen.

© Hans-Joachim Winckler, NN Der Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz in Fürth. Im Städteranking der Wirtschaftswoche ist die Stadt zurückgefallen - wie auch Nürnberg und Erlangen.

Die Metropolregion hat beim renommierten Städteranking von IW Consult, Wirtschaftswoche und Immoscout24 an Boden verloren - nachdem sie im Vorjahr noch der große Gewinner war.

Zwar landeten die drei Großstädte Nürnberg, Fürth und Erlangen im sogenannten Niveauranking, das den Ist-Zustand bewertet, allesamt in der oberen Tabellenhälfte. Nürnberg allerdings verlor zwei Plätze und rangiert nun auf Platz 18. Minus zwei heißt es auch für das in solchen Studien traditionell erfolgsverwöhnte Erlangen, gleichbedeutend mit dem Sturz vom Treppchen und Platz 4.

Nürnberg schiebt sich wieder vor Fürth

Um acht Plätze abwärts ging es sogar für Fürth. Die Kleeblattstadt, im Vorjahr noch knapp vor Nürnberg ins Ziel gekommen, sortiert sich jetzt auf Rang 23 ein. Und damit weit hinter dem Spitzentrio München, Ingolstadt und Stuttgart, womit die bayerische Landeshauptstadt dieses Ranking zum achten Mal in Folge gewann und damit ähnlich dominiert wir ihr FC Bayern die Bundesliga.

Jugendarbeitslosigkeit, Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, Versorgung mit Kita-Plätzen, Baugenehmigungen: Insgesamt 51 Indikatoren aus den Bereichen Arbeit, Wirtschaft, Immobilien und Lebensqualität, gewichtet in dieser Reihenfolge, haben sich die Studienautoren für ihr Niveauranking in allen 71 deutschen Großstädten angeschaut. Weitere 36 Kriterien dienten zur Ermittlung eines Dynamikrankings, das nur die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre bewertet.

Hat sich Fürth zu sehr auf Erfolgen ausgeruht?

Speziell zu denken geben dürfte den Verantwortlichen in Fürth, dass ihre Stadt auch in diesem Dynamikranking auf Platz 27 abstürzte - von Platz 3 im vergangenen Jahr. Nach Lesart der Studienautoren bedeutet dies, dass sich die Kleeblattstadt ein wenig zu sehr auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruht. Für Nürnberg und Erlangen reicht es hier immerhin zu den Rängen 9 und 4.

Der Blick in die Details verrät, dass die Experten sowohl in Fürth als auch in Nürnberg beispielsweise die relativ geringe Abiturquote und den schwachen Wohnungsneubau kritisieren. Gerade Fürth landet bei diesen Indikatoren lediglich auf dem vorletzten und drittletzten Platz unter allen Großstädten. Erlangen wiederum gilt inzwischen als relativ teures Pflaster zum Leben.


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Doch selbstverständlich gibt es auch Lob. Die Versorgung mit Arbeitsplätzen etwa sei in Nürnberg vergleichsweise sehr gut. In Fürth sei das Leben besonders sicher. Und in der Hugenottenstadt wiederum gebe es so wenig Hartz-IV-Empfänger wie in keiner anderen deutschen Großstadt - für die Studienautoren ebenfalls ein Pluspunkt.

Experten sehen "Dominanz des Südens"

Insgesamt erkennen die Experten in ihren Ergebnissen eine Bestätigung der "Dominanz des Südens". Unter den Top 25 finden sich lediglich sechs Städte nördlich von Frankfurt, darunter als beste die VW-Stadt Wolfsburg auf Platz 6. Potsdam verteidigt auf Platz 19 den inoffiziellen Titel als ostdeutscher Primus. Die Hauptstadt Berlin rangiert mit Platz 38 im Mittelfeld. Ganz am Ende ballen sich dagegen vor allem Kommunen des Ruhrgebiets, mit Gelsenkirchen als Schlusslicht.

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