Steigendes Cyber-Risiko sorgt für gute Geschäfte

München - Das Risiko, Opfer eines Cyber-Angriffs zu werden, ist in der Coronakrise nach Auskunft des Rückversicherers Munich Re noch einmal gestiegen. Für die Versicherungsbranche selbst ist das aber gar keine so schlechte Nachricht.

Der Rückversicherer Munich Re erwartet durch die Corona-Pandemie einen Schub für Versicherungen gegen Cyber-Risiken. Nachdem sich die Arbeit bei vielen Firmen ins Homeoffice verlagert habe, sei auch die Zahl von Cyber-Angriffen sprunghaft gestiegen, sagte Vorstandsmitglied Doris Höpke. Zusammen mit einem höheren Risikobewusstsein der Unternehmer könnte dadurch der Markt für Versicherungen gegen Cyberrisiken noch schneller als erwartet wachsen.

Schon vor diesem Effekt erwartete die Munich Re, dass der Markt für die Absicherung gegen Cyber-Attacken und andere Risiken für digitale Daten bis 2025 von derzeit 7 auf 20 Milliarden US-Dollar (17,1 Milliarden Euro) steigen wird. Ihren eigenen Marktanteil will die Munich Re bei rund zehn Prozent stabil halten. Der Konzern sieht den Bereich als eines seiner wichtigsten strategischen Wachstumsfelder.

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Auch insgesamt erwartet der Konzern, dass durch die Corona-Pandemie das Risikobewusstsein geschärft wird. Sie rufe in Erinnerung, dass auch unwahrscheinliche aber mit hohen Schäden behaftete Ereignisse nicht vernachlässigt werden dürften. Für den Schutz durch Rückversicherer erwartet Höpke steigende Preise. Das liegt auch an den derzeit niedrigen Zinsen, weil sich die Branche nicht auf Erträge aus ihnen verlassen könne.

Auch der Deutschland-Chef der Hannover Rück rechnet mit steigenden Preisen - sowohl in der Erst- als auch in der Rückversicherung. Wegen den Folgen der Pandemie und weiter gesunkener Zinsen seien Preiserhöhungen unabdingbar, sagte Michael Pickel.

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