Stellenabbau bei Schaeffler: Fünf Standorte in Europa betroffen

6.3.2019, 13:50 Uhr
Allein in Deutschland sollen 700 Stellen abgebaut werden.

© Ralf Rödel Allein in Deutschland sollen 700 Stellen abgebaut werden.

"RACE" hat der Kfz-Zulieferer das Konzept genannt, zu dem Vorstandschef Klaus Rosenfeld sofort betont, dass es "kein reines Kostensenkungsprogramm" sei. Aber eben auch. Voraussichtlich fünf europäische Standorte sollen betroffen sein. "Aus heutiger Sicht wird mit einer Reduzierung um rund 900 Stellen gerechnet. Davon entfallen rund 700 Stellen auf Deutschland", teilen die Herzogenauracher mit.

Rosenfeld bat um Verständnis, dass man zu einzelnen Standorten noch nichts sagen wolle. Die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern laufen noch. "Aber gehen Sie mal davon aus, dass es eher die kleineren Standorte treffen wird", so der Vorstandschef. 

Für die Zentrale in Herzogenaurach würde das vorsichtige Entwarnung bedeuten. Ob das auch für die übrigen Standorte in der Region gilt - Nürnberg, Erlangen, Gunzenhausen, Hirschaid und Höchstadt -, wird davon abhängen, was genau Schaeffler unter "kleineren" Standorten versteht.

Schwieriges Jahr für Schaeffler

Umgesetzt werden soll der Stellenabbau in der sogenannten 1. Phase von RACE innerhalb der nächsten drei Jahre. Ob danach ein weiterer Stellenabbau droht, wollte Schaeffler weder bestätigen noch ausschließen. Teil von RACE soll auch der Verkauf von Randaktivitäten sein. Als Beispiel, das man gerade intern diskutiere, nannte Rosenfeld die Fertigung von Teilen und Komponenten für manuelle Schaltgetriebe in Autos.

Hinter Schaeffler liegt ein schwieriges Jahr. Die Automärkte in China und Europa schwächelten insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2018, das bekamen auch die Mittelfranken zu spüren. Dazu kommt der technologische Wandel in der Branche hin zu alternativen Antrieben und autonomen Fahrzeugen, der auch Schaeffler fordert. 

Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr zwar noch einmal leicht um 1,6 Prozent auf 14,24 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis schrumpfte allerdings um 10,1 Prozent auf 881 Mio. Euro. Dennoch unverändert bei 55 Cent je Vorzugsaktie und 54 Cent je Stammaktie lassen will der Kfz-Zulieferer die Dividende für die Aktionäre.

Der Artikel wurde am 6. März um 13.50 Uhr aktualisiert.

Verwandte Themen


20 Kommentare