Studie: Nürnberg, Fürth und Erlangen laufen digital hinterher

8.10.2020, 20:12 Uhr
Bitkom-Studie:Ernüchterndes Ergebnis für Bayerns Großstädte beim Smart-City-Index.

© DANIEL LEAL-OLIVAS, AFP Bitkom-Studie:Ernüchterndes Ergebnis für Bayerns Großstädte beim Smart-City-Index.

Was bundesweite Vergleichsrankings betrifft, sind Bayerns Städte normalerweise erfolgsverwöhnt, allen voran natürlich München und Erlangen. Um so erstaunter dürfte der Smart-City-Index 2020 in manchen Rathäusern studiert werden. 38 Indikatoren aus den Themenbereichen Verwaltung, IT- und Telekommunikations-Infrastruktur, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft hat der IT-Branchenverband Bitkom dafür begutachten lassen.


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Gesamtsieger Hamburg konnte dabei seinen Spitzenplatz aus dem Vorjahr verteidigen, gefolgt von München. Alle anderen bayerischen Großstädte schafften es dagegen nicht unter die Top 20, die von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen dominiert werden.

Nürnberg verschlechtert, Fürth und Erlangen verbessert

Konkret landete Nürnberg um elf Plätze verschlechtert auf Platz 29 von 81. Für Erlangen und Fürth reichte es am Ende für die Plätze 35 und 53 - was in beiden Fällen aber zumindest eine Verbesserung im Vergleich zum Index 2019 bedeutet.

Daran ändern auch einzeln Highlights in den Einzelkategorien nicht. So lobt Bitkom-Projektleiterin beispielsweise die City-App von Fürth, die Virtual-Reality-Angebote der Stadtbibliothek Erlangen oder die Möglichkeit, in Nürnberg das Parkticket per Handy zu bezahlen.

Hamburg macht es laut Bitkom vor

Für eine bessere Gesamtplatzierung waren die Mängel in anderen Bereichen einfach zu groß. Anders als zum Beispiel in Hamburg, wo Bitkom-Präsident Bernhard Rohleder etwa eine Mobilitäts-App des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) - quasi das Pendant zum VGN - preist, über die Nutzer sich die schnellste Route zwischen zwei Punkten berechnen lassen und auch gleich das Ticket buchen können - "und zwar über alle zur Verfügung stehenden Verkehrsmittel hinweg". Also auch solche, an denen der HVV selber gar nichts verdient.


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Man habe jetzt keine Ursachenforschung betrieben, woran die jeweiligen Mängel lägen, so Rohleder. "Aber wir wollen schon, dass diese Studie in den jeweiligen Städten Druck entstehen lässt, schneller zu werden."

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