Neue Maßnahmen

Supermärkte müssen Strom und Gas sparen: Das könnte sich für Kunden ändern

29.8.2022, 10:23 Uhr
Beim Einkaufen im Supermarkt wird sich in den kommenden Wochen einiges ändern. (Symbolbild)

© Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa Beim Einkaufen im Supermarkt wird sich in den kommenden Wochen einiges ändern. (Symbolbild)

Licht aus, Heizung runter - und das mindestens den gesamten Herbst und Winter. Die Bundesregierung hat zwei Verordnungen auf Basis des Energiesicherungsgesetzes verabschiedet, mit denen schon in den kommenden Monaten kräftig Strom und Gas gespart werden soll. Das betrifft auch den Einzelhandel - und mit ihm zahlreiche große Supermarkt- und Discounter-Ketten.

Schon am 1. September sollen die ersten Maßnahmen in Kraft treten, sie gelten zunächst für sechs Monate. Und ein zweites Maßnahmenpaket soll ab dem 1. Oktober gelten und dann sogar für zwei Jahre bleiben - vorausgesetzt, das Gesetz wird vom Bundesrat gebilligt. Klar ist: Es wird abends dunkler rund um die Supermärkte. Leuchtreklame darf von 22 bis 16 Uhr des Folgetages nicht mehr betrieben werden, auch die Nachtbeleuchtung der Geschäfte und eventuell zugehörigen Parkplätzen muss aus bleiben.

Bald wird's dunkler und kälter

Außerdem wird es ein paar Grad kälter: Um bis zu zwei Grad werden Heizungen in Filialen heruntergestellt, heißt es nach Angaben des Focus in Hintergrundgesprächen aus der Branche. Und sofern der Laden beheizt wird, dürfen dann auch Ladentüren und sonstige Eingangssysteme nicht mehr dauerhaft offen bleiben, um einen Austritt von Heizwärme zu vermeiden. Das hat aber auch zur Folge, dass weniger Kunden in die Läden strömen werden, befürchtet Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE).

Der Verband betont indes, dass man schon heute "bewusst und effektiv" Energie einspare. Für manche Maßnahmen gibt es aber weniger Verständnis. "Mit der Schaufensterbeleuchtung sorgen wir auch für Sicherheit und soziale Verantwortung in den Städten, vor allen Dingen in den weniger frequentierten Zeitfenstern in der Nacht", sagte Genth den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Schnellere Türen

Supermärkte und Discounter haben bereits in den vergangenen Wochen, schon vor den neuen Verordnungen, immer wieder erklärt, Energie einsparen zu wollen und erste Maßnahmen zum Teil umgesetzt. Bei Aldi Süd nehme man die aktuelle Situation "sehr ernst" und beobachte die weitere Entwicklung, wie der Focus berichtet. Demnach sehe man sich schon gut für den Winter vorbereitet.

Die Rewe Group lässt indes verlauten, dass die Filialen auf sogenannte Energiebeauftragte setzen, die in regelmäßigen Abständen Energiesparmöglichkeiten prüfen. Beispielsweise durch Lichtbewegungsmelder in den Pausenräumen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Licht nur dann aktivieren, wenn sich in den Räumen auch jemand befindet.

Kundinnen und Kunden werden womöglich auch keine Aktionsflächen mehr im Eingangsbereich finden, das plant laut Focus zumindest Edeka. Damit wolle man verhindern, dass die automatischen Schiebetüren in den Filialen unnötig geöffnet werden. Außerdem sollen die Türen deutlich schneller wieder schließen, als es jetzt der Fall ist.