Thermomix: Vorwerk stellt Produktion in Wuppertal ein

6.12.2019, 11:49 Uhr
Der Thermomix wird ab dem Jahresende nicht mehr in Wuppertal produziert.

© Rolf Vennenbernd/Archiv (dpa) Der Thermomix wird ab dem Jahresende nicht mehr in Wuppertal produziert.

Trotz wachsender Nachfrage nach dem Thermomix will Vorwerk die Produktion der Küchenmaschine am Stammsitz in Wuppertal wie geplant zum Jahresende einstellen. Vom neuen Jahr an würden die mehr als 1300 Euro teueren Küchengeräte nur noch in Frankreich und China hergestellt, sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse Agentur. Wesentliche Komponenten für den Thermomix - wie der Motor oder das Mixmesser - würden aber weiterhin in Deutschland produziert.

Die Ankündigung der Schließung der deutschen Produktion hatte bereits im Sommer für Aufsehen gesorgt. Vorwerk hatte damals ein Konsolidierungsprogramm angekündigt, mit dem in Wuppertal 200 von 2500 Stellen in Produktion und Verwaltung abgebaut werden sollten. Dies sei mittlerweile weitgehend geschehen.

Thermomix: Vorwerk verzeichnet eigentlich starkes Wachstum

Betriebsbedingte Kündigungen hätten dabei mithilfe von Abfindungen und Altersteilzeitvereinbarungen bis auf wenige Ausnahmen vermieden werden können, sagte der Sprecher. Mit dem Konsolidierungsprogramm hatte Vorwerk auf deutliche Umsatzrückgänge reagiert, die auch darauf zurückzuführen waren, dass sich der Thermomix nicht mehr so gut verkaufte wie zuvor.

Inzwischen hat sich der Wind aber offenbar wieder gedreht. Vorwerk verzeichne ein starkes internationales Wachstum bei den Verkaufszahlen des Thermomix, sagte der Sprecher. Auch in Deutschland sei das Wachstum in diesem Jahr zweistellig.

Thermomix: Darum wird die Produktion in Deutschland gestoppt

An den Plänen zur Einstellung der Produktion in Deutschland ändert sich dadurch aber nichts. Hauptstandort für die Thermomix-Produktion ist ohnehin Frankreich. Dort werden traditionell auch die Geräte für den deutschen Markt produziert. Am Vorwerk-Stammsitz in Wuppertal waren nach Unternehmensangaben vor allem kleinere Stückzahlen für einzelne Märkte mit anderen Stromspannungen oder anderer Steckerform produziert worden.

Die deutsche Produktion war 2015 auf dem Höhepunkt des Thermomix-Hypes aufgebaut worden, um das Stammwerk in Frankreich zu entlasten und die damals langen Wartezeiten für Kunden zu verkürzen.

Was man mit einem Thermomix anstellen kann, zeigen eine Gruppe Teenager aus Fürth. So gut wie bei den Jungs aus Franken kommt der Küchenhelfer aber nicht überall an. Die neueste Version des Thermomix sorgte für einen Shitstorm bei den Kunden.

Video: "Ich fühle mich betrogen" - Mega-Shitstorm um neuen Thermomix

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