Trotz Energiewende: Beruf des Schornsteinfegers nicht in Gefahr

25.6.2019, 08:00 Uhr
Oswald Wilhelm, Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks, steht in seiner Schornsteinfeger-Montur gekleidet auf einer Leiter.

© Karl-Josef Hildenbrand, dpa Oswald Wilhelm, Präsident des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks, steht in seiner Schornsteinfeger-Montur gekleidet auf einer Leiter.

Im Laufe der nächsten 30 Jahre werde die Zahl der Schornsteinfeger in Deutschland um 10 bis 15 Prozent sinken, sagte Wilhelm. Der Verkauf alternativer Heizungstechnologien wie Wärmepumpen laufe schleppend, auch weil sie nur für Neubauten geeignet seien. Wenn Häuser saniert werden, werde eine alte Heizungsanlage eher modernisiert und etwa auf Gas umgerüstet. Da dabei trotzdem Brennstoff verbrannt wird, könne auch die schwarze Kluft der Schornsteinfeger bleiben.

"Es gibt zwei Aufgabenbereiche, in denen wir uns viel bemühen", sagte Wilhelm. Erstens Energieberatung, zweitens die Kontrolle von Lüftungsanlagen. "Wir haben Zehntausende Energieberater ausgebildet." Sie würden vor allem sanierungswilligen Hausbesitzern helfen und ihnen etwa bei Förderanträgen unter die Arme greifen, erklärte er.

"Viele Heizungsanlagen veraltet"

"Wir haben 32 Millionen Heizungsanlagen und Einzelfeuerstätten, die wir betreuen", so der Verbandspräsident. Diese Anlagen seien schätzungsweise für 30 bis 32 Prozent der Feinstaubemissionen verantwortlich. "Sehr viele Heizungsanlagen sind veraltet und müssen ausgetauscht werden."

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks vertritt nach eigenen Angaben 97 Prozent aller Schornsteinfegerbetriebe hierzulande. Rund 8000 sind Wilhelm zufolge im Verband organisiert, sie beschäftigen 25.000 Mitarbeiter und 1800 Auszubildende. Die Tagung in Rostock soll bis zum Donnerstag andauern.

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