Modebranche in der Krise? Umsatzeinbruch bei S.Oliver

23.11.2020, 16:39 Uhr
Eine Filiale von S.Oliver in Herzogenaurach. Das Unternehmen hat derzeit mit einem starken Umsatzrückgang zu kämpfen.

© Harald Sippel Eine Filiale von S.Oliver in Herzogenaurach. Das Unternehmen hat derzeit mit einem starken Umsatzrückgang zu kämpfen.

In diesem Jahr erwartet der unterfränkische Bekleidungshersteller einen Umsatzrückgang von zwanzig Prozent, wie die Geschäftsführung mitteilte. Schon 2019 waren die Umsätze um gut fünf Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesunken, der Gewinn allerdings noch gestiegen.

170 gestrichene Stellen

In diesem Jahr hofft S.Oliver auf ein "ausgeglichenes operatives Ergebnis vor Restrukturierungskosten". Ob das drohende rote Zahlen bedeutet, ließ das Unternehmen auf Nachfrage zunächst offen.


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Den Unternehmensumbau hatte S.Oliver kurz vor dem Corona-Lockdown im März angekündigt. Das beinhaltete auch eine vom Unternehmen nicht genannte Zahl von Kündigungen am Unternehmenssitz in Rottendorf - der DGB hatte von 170 gestrichenen Stellen gesprochen. Abgesehen davon hat es in diesem und im vergangenen Jahr eine ganze Reihe von Wechseln im Management gegeben.

Pandemie trifft auch Modeunternehmen

Die Pandemie hat Modeunternehmen weltweit hart getroffen. Einerseits waren im Frühjahr Boutiquen und Kaufhäuser rund um den Globus geschlossen. Außerdem sind in diesem Jahr viele Feiern und gesellschaftliche Anlässe ausgefallen, die in normalen Jahren häufig Anlass für Neuanschaffungen sind.

Weltweit beschäftigt S.Oliver noch 5100 Menschen. Offensichtlich hat sich das Unternehmen in den vergangenen Monaten international von vielen Mitarbeitern getrennt, im März waren es laut damaliger Mitteilung noch 6100 gewesen.

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