Umsatzrückgang

Weitere 220 Millionen Euro: Warenhauskonzern Galeria fordert erneut Staatshilfen

7.12.2021, 15:58 Uhr
Erneut muss der Warenhauskonzern auf Staatshilfen hoffen. 

© Oliver Berg/dpa Erneut muss der Warenhauskonzern auf Staatshilfen hoffen. 

In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bestätigt der Finanzvorstand von Galeria, Guido Mager, dass der Warenhauskonzern erneut 220 Millionen Euro an Staatshilfen beantragt hat. „Wir gehen im Dezember von einem Umsatzrückgang um 40 Prozent aus“, sagte Mager der FAZ. Erst im Frühjahr 2021 hatte der Konzern 460 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes erhalten.

Schuld am Umsatzrückgang seien laut Mager die verschärften Corona-Regeln im Einzelhandel und dem öffentlichen Nahverkehr. Wer derzeit bei Karstadt oder Kaufhof einkaufen möchte, muss über einen 2G Nachweis verfügen. Auch die Absage der Weihnachtsmärkte sei eine Ursache für den Rückgang der Kunden. Mager spricht von einem Frequenzverlust von bis zu 50 Prozent in den Innenstädten. „Das kommt einem Quasi-Lockdown mitten im Weihnachtsgeschäft gleich“, sagt der Finanzvorstand.

Bereits vor der Pandemie waren Karstadt und Kaufhof in Schieflage geraten. 2014 entging Karstadt nur knapp einem Insolvenzverfahren, seitdem gehört die Kette dem Österreicher Rene Benko und der Signa Holding. Schon bei der ersten Finanzspritze durch den Bund im Frühjahr wurde kritisiert, dass nicht der Immobilienunternehmer Benko, sondern der Steuerzahler für den Erhalt der Warenhauskette einspringen muss. Diese Kritik wies der Galeria-Finanzvorstand in dem Interview mit der FAZ zurück. „Der Gesellschafter hat uns immer wieder mit hohen Millionenbeträgen unterstützt und leistet auch jetzt einen erheblichen Beitrag,“ erklärte Mager.

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