Weltmarktführer ETA aus Altdorf kommt gut durch die Pandemie

26.3.2021, 13:29 Uhr
Ein ETA-Mitarbeiter der Logistik bei der Versandabwicklung.

© e-arc-tmp-20210326_095432-1.jpg, NN Ein ETA-Mitarbeiter der Logistik bei der Versandabwicklung.

Der Schutz von Leben und Werten ist seit jeher die Kernaufgabe des Altdorfer Mittelständlers ETA Elektrotechnische Apparate GmbH. Bevor im vergangenen Jahr die Corona-Pandemie zuschlug, schützte das Unternehmen Anwender und Geräte vor Überstrom. Die kleinen Schalter werden in Fahrzeugen, medizinischen Apparaten und Profi-Werkzeugen verbaut, damit die mit Strom betriebenen Geräte bei einer Überlast nicht ausfallen oder kaputtgehen.

Dazu kam nun der Schutz der 1292 Mitarbeiter an den vier Standorten vor Covid-19. "Wir haben ein eigenes Ampelsystem, das seit Monaten auf Rot steht. Wir investierten in IT-Ausstattung und Software, um Homeoffice zu ermöglichen. Es gibt eine FFP2-Maskenpflicht und viele weitere Hygienemaßnahmen sowie einen Corona-Blog im Internet", zählt Christian Kube aus der Geschäftsleitung sämtliche Maßnahmen auf, um dem Virus die Stirn zu bieten und weiterhin lieferfähig zu bleiben.

Preis für Krisenmanagement

Besonders stolz sei man deshalb auch auf den renommierten Award der Metropolregion Nürnberg „New Work Star 2020“, der in den Kategorien "Arbeitsräume und Arbeitsorganisation" sowie "Krisenmanagement" an ETA ging.

Die Umsätze entwickelten sich im vergangenen Jahr zufriedenstellend, so Geschäftsführerin Jennifer Sell bei einer virtuellen Pressekonferenz. Der Umsatz sei zwar um 5,7 Prozent auf 115 Mio. Euro zurückgegangen (Vorjahr 122), trotzdem blicke man verhalten optimistisch auf das laufende Jahr, das sich im ersten Quartal schon positiv entwickelt habe. "Ich vermute, dass viele Firmen nun besser mit der Pandemie umgehen können und weniger panisch reagieren, da alles weitergeht. Seit November sind wir auch nicht mehr in Kurzarbeit", berichtet Sell.

Den temporären Rückgang in der Automobilsparte konnte ein Umsatz-Zuwachs in der Medizintechnik auffangen: "Unsere Schalter sind etwa in Impfstoff-Abfüllanlagen von Biontech/Pfizer eingebaut, in Desinfektionsgeräten und anderen Geräten." Die Bestellung von Beatmungsgeräten der Bundesregierung bescherte dem Mittelständler im vergangenen Jahr auch neue Aufträge.


Homeoffice-Pflicht: Was, wenn der Arbeitgeber sich sperrt?


An der Zukunft wird auch fleißig gebastelt: So investiert ETA 20 Mio. Euro in ein neues Kleinteilelager mit Kommissionier-Gebäude und Bürotrakt am Standort Altdorf und achtet dabei auch auf CO2-Neutralität, Energie-Effizienz und Nachhaltigkeit. Für Kletterfreunde wird mit dem Deutschen Alpenverein gerade über die Idee einer Kletterwand an dem 20 Meter hohen Neubau gesprochen.

Azubis für September gesucht

Des Weiteren wird am Standort Hohenfels, der im August 60 Jahre alt wird, mit dem nahegelegenen Technologie-Campus Parsberg-Lupburg kooperiert und der Frage nachgegangen, "wie 3D-Druck im Unternehmen eingesetzt werden kann", so Sell. Eine Chance sehen die Geschäftsführer auch in der E-Mobilität, wobei die gesamte Automobil- und Transport-Sparte unabhängig vom Antrieb ein wichtiger Markt für die Altdorfer sind.

ETA beschäftigt weltweit 1292 (Vorjahr: 1344) Mitarbeiter, davon 710 (714) an den beiden deutschen Standorten. Momentan werden für den Ausbildungsbeginn im September noch jeweils zwei Auszubildende zum Werkzeugmechaniker und Maschinen- und Anlagenführer gesucht.