Wer schwarz arbeitet, schadet sich selbst

16.7.2019, 11:43 Uhr
Wer schwarz arbeitet, schadet sich selbst

© Ralf Hirschberger/dpa

Eine Reinigungskraft für den eigenen Haushalt zu beschäftigen, ist ein schöner Luxus, der die Lebensqualität spürbar erhöhen kann. Dass nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) beinahe alle dieser Putzfrauen - es sind fast ausschließlich Frauen - schwarz arbeiten, will allerdings so gar nicht dazu passen: Luxus ja, dafür dann aber nicht ehrlich bezahlen?

Die Ausrede, der Aufwand dafür sei abschreckend hoch, gilt heute nicht mehr. Nicht, seit der Gesetzgeber hier nachgebessert hat, Putzfrauen einfach über die Minijobzentrale angemeldet werden können und ihr Lohn sogar als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich absetzbar ist. Nennenswert gesunken ist die Schwarzarbeit in diesem Sektor seitdem dennoch nicht. Der Verweis auf die Bürokratie, er war eben tatsächlich nur eine Ausrede.

Das Hauptproblem bleibt das fehlende Unrechtsbewusstsein. Übrigens nicht nur bei vielen Auftraggebern, sondern auch bei so mancher Reinigungskraft selbst, die ebenfalls lieber das Geld direkt auf die Hand nimmt. Schwarzarbeit ist jedoch kein Kavaliersdelikt, auf ihr stehen nicht umsonst hohe Strafen. Wer schwarz arbeitet oder arbeiten lässt, schadet nicht nur der Allgemeinheit, weil er dieser Steuergelder vorenthält. Sondern auch sich selbst, weil man kurzsichtig auf jegliche soziale Absicherung der Arbeit verzichtet.

Leider scheint das die meisten nicht zu jucken. Bis dann die Putzfrau von der Leiter fällt und plötzlich der Ärger um Kosten und Versicherungen groß ist... Klüger und anständiger wäre anders.

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