Zu viele Unfälle: Kfz-Versicherung in Nürnberg wird teurer

9.9.2018, 05:55 Uhr
Je mehr Schäden die Versicherungsbranche in einem Zulassungsbezirk regulieren musste, desto schlechter wird die Regionalklasse. Ein besonders unfallträchtiges Pflaster sind die Städte Nürnberg und Fürth.

© Foto: Armin Weigel dpa/lby Je mehr Schäden die Versicherungsbranche in einem Zulassungsbezirk regulieren musste, desto schlechter wird die Regionalklasse. Ein besonders unfallträchtiges Pflaster sind die Städte Nürnberg und Fürth.

In mehr als jedem vierten Zulassungsbezirk ändere sich die Einstufung, informiert der Branchenverband GDV. Rund 5,4 Millionen Autofahrer profitieren demnach in der nächsten Beitragsabrechnung von einer besseren Regionalklasse, rund 5,5 Millionen kommen jedoch in eine schlechtere. In 295 der insgesamt 413 Zulassungsbezirke bleibt die Einstufung unverändert.

Je mehr Schäden, desto höhere Kosten

Die Regionalklasse ist nicht das alleinige, aber eines der wichtigsten Kriterien, nach denen die Kfz-Versicherer ihre Tarife berechnen. Faustregel: Je mehr Haftpflicht-Schäden die Branche in einem Zulassungsbezirk zuletzt regulieren musste und je teurer sie das kam, desto höher und damit schlechter ist die neue Klasse.

Davon gibt es insgesamt zwölf. Jede Einstufung unter Klasse sechs bedeutet, dass die Schadensbilanz besser, bei jeder Einstufung über Klasse sechs schlechter als im Bundesdurchschnitt ausgefallen ist.

Schlechter geht es nicht

Die Städte Nürnberg und Fürth sind demnach ein besonders unfallträchtiges Pflaster für Haftpflicht-Schäden — und das bekommen die Versicherten bei den Tarifen zu spüren: RK 12 für beide, schlechter geht es nicht. Da tröstet es auch wenig, dass das schon im Vorjahr so war.

Auf eine etwas günstigere Haftpflicht-Versicherung dürfen dagegen Autofahrer mit "ER" und "FO" am Kennzeichnen hoffen: Sowohl Erlangen (neu: 6) als auch Forchheim (neu: 7) haben sich um eine RK verbessert. Um eine Klasse verschlechtert hat sich Schwabach (neu: 9). Alle anderen Zulassungsbezirke in der Region sind unverändert.

Generell lässt sich bundesweit beobachten, dass die Schadensbilanzen für die Versicherer in Großstädten in der Regel höher sind als in ländlichen Gebieten, zudem in Norddeutschland niedriger als insbesondere in Bayern. Grob gilt das auch für die Region, in der beispielsweise die Stadt Ansbach mit RK 9 die Haftpflicht-Versicherten deutlich teurer kommt als Ansbach/ Land mit RK 3.

Kein einziger Bezirk hat sich verbessert

Etwas anders sieht das Bild bei den Kasko-Versicherungen aus. Sieben Regionalklassen gibt es in der Teilkasko, die Stadt Nürnberg landet hier unverändert in RK 3. Eine Klasse verschlechtert haben sich Bamberg/Land (neu: 3) und Ansbach/Land (neu: 10). Alle anderen Zulassungsbezirke in der Region sind unverändert, eine verbesserte Einstufung gibt es nirgends. Neun Regionalklassen sind es in der Vollkasko, die Stadt Nürnberg wird von den Versicherern wie gehabt in RK 4 eingestuft.

Erneut gibt es in der Region keinen einzigen Zulassungsbezirk, der sich verbessern konnte. Um eine Klasse verschlechtert haben sich dagegen Nürnberg/Land (neu: 3), Stadt Fürth (neu: 3) und Stadt Ansbach (neu: 2).

Nur unwesentlich teurer

Für alle, die ihr Auto in den Städten Nürnberg oder Fürth zugelassen haben, kann es sich also lohnen, einen genauen Blick auf die Tarife von Haftpflicht- und den umfangreicheren Kasko-Versicherungen zu werfen. Weil bei Ersterer die RK sehr hoch sind, bei Zweiteren relativ niedrig, sind die Kasko-Versicherungen für beide Städte bei vielen Anbietern nur unwesentlich teurer als die reine Haftpflicht.

Das umgekehrte Phänomen erleben Autofahrer beispielsweise in Ansbach/Land, die die Haftpflicht oft verhältnismäßig günstig kommt, der Preisunterschied zu den Kasko-Tarifen ist dagegen enorm.

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