Organisation erhebt schwere Vorwürfe

Zu Zwangsarbeit in China beigetragen? Strafanzeige gegen Aldi, Lidl und C&A

6.9.2021, 11:31 Uhr
Die angezeigten Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück.

© K M Asad, dpa Die angezeigten Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück.

Die Berliner Nichtregierungsorganisation European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) hat beim Generalbundesanwalt Strafanzeige wegen Mithilfe bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit erstattet.

Wie Spiegel Online meldet, richtet sich die Anzeige gegen Lidl, Hugo Boss, Aldi und C&A. Ihnen wird vorgeworfen, "direkte oder mittelbare Lieferbeziehungen zu Textilfirmen gehabt oder weiter unterhalten zu haben, die in das staatliche Zwangsarbeitsprogramm in Xinjiang involviert sind", heißt es in dem Medienbericht.

Die angezeigten Unternehmen weisen die Vorwürfe zurück. Aldi hat nach eigenen Angaben bereits seit längerem keine Lieferbeziehungen mehr mit Firmen in Xinjiang; auch C&A gab an, keine Kleidung von dortigen Herstellern zu beziehen.

Lidl, das laut Spiegel bis Juni 2021 noch von einem Lieferanten in der Provinz Ware bezogen hatte, teilte mit, keine weiteren Auftragsvergaben zu planen. Boss schickte dem ECCHR eine Stellungnahme, "aus der zwar die Priorität der Menschenrechte hervorgeht, nicht aber, ob der Modekonzern aus Metzingen noch in der Region produzieren lässt", so der Spiegel.

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